Peter Natters “Ibeles Feuer” – ein süffisant-hintergründig unterhaltsamer Lesestoff.
(amp) Schon die Zahl der an der Buchpräsentation im Bludescher Krone-Saal Interessierten verblüfft. Dass ein Buch mit dem wenig aussagenden Titel “Ibeles Feuer” von einem Unterländer geschrieben, im Oberland auf derartiges Echo stößt, lässt die Aufmerksamkeit steigen. Eingeladen haben zur Buchpräsentation die Gemeinde, die Ortsbücherei und die Funkenzunft. Der Krimi “Ibeles Feuer” rankt sich um Brauchtum, Dünkel, Erbschleicherei und gesellschaftlichen Drumherums. Natter gibt seiner Sprache ausladend opulenten Raum, spielt facettenreich mit den Worten und “teilt” – ohne Beleidigung – auch gleich einmal aus, wenn er von “auserwählten Funkenzünftlern” oder “martialischen Blasmusikklängen” spricht. Der Funken als “Weltkulturerbe” verdient es allemal in den Focus gerückt zu werden, zumal jeder seinen Winter und seine Trunkenheit auf seine Art auszutreiben pflegt.
Hintergründiger Krimi
Dass beim Dornbirner Funken die Funkenhexe nicht verbrennt und sich schlussendlich als blutüberströmte männliche Leiche entpuppt, gibt dem kaiserlich-königlichen Kriminaloberregierungsrat Isele Gelegenheit, seine “Spürnase” einzusetzen. Dabei entspinnt sich eine Krimi-Chronologie, die schlussendlich sogar in einer Testamentsaffäre gipfelt in der Noblesse und Demenz aufeinandertreffen. Ein Stoff, der allein schon wegen seiner lokalen Aktualität auf Gehör stößt und der durch den von Natter in allen Facetten ausgeloteten Sprachschatz buchstäblich zum “Fressen” verleitet. Im Bludescher Krone-Saal wird Natter nach seiner Buchvorstellung jedenfalls gefeiert. Markus Schmidt steuert auf dem Cello nuancenreich gestaltete Improvisationen bei und verdichtet imponierend das Wort zu einer klingenden Hommage.
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