Sung-Hyung Cho, 1966 in Südkorea geboren, entschied den Nachwuchs-Wettbewerb mit einem Porträt des verschlafenen schleswig-holsteinischen Dorfes Wacken für sich, das einmal im Jahr zum Zentrum der Heavy-Metal-Szene wird. Der Max Ophüls Preis ist mit 18.000 Euro dotiert, hinzu kommt eine Verleihförderung in gleicher Höhe. Im Wettbewerb um den besten Langfilm waren 16 Filme angetreten. In der fünfköpfigen Jury saßen unter anderen der Schauspieler und Tatort-Kommissar Jörg Schüttauf und der Gewinner des letztjährigen Ophüls-Preises, Benjamin Heisenberg.
Aus Sicht der Jury hat die Regisseurin ein ebenso humorvolles, vielschichtiges wie präzises Porträt des Dorfes Wacken geschaffen. Der Film sei nicht nur ein sehr unterhaltsamer Dokumentarfilm, sondern ein faszinierendes Bild deutscher Identität. Mit fremdem Blick stelle die Regisseurin eine intime Beziehung zu Wacken und den Bewohnern her und zeigt uns das Leben in Deutschland, wie wir es selbst nicht hätten sehen können. Mit Full Metal Village hat erstmals in der Geschichte des Ophüls-Preises ein Dokumentarfilm gewonnen. Erst seit dem vergangenen Jahr dürfen Dokumentationen am Hauptwettbewerb teilnehmen.
Als bester Dokumentarfilm wurde Exile Family Movie des in Österreich lebenden Iraners Arash T. Riahi ausgezeichnet. In der Produktion stoßen unterschiedliche Kulturen und persönliche Geschichten mit unglaublicher Wucht und unverhoffter Direktheit aufeinander, urteilte die Jury. Erzählt wird eine verästelte Familiengeschichte zwischen Exil und Wiedersehen. Exile Family Movie erhielt zudem den Preis der Interfilmjury.
Als beste Nachwuchsschauspielerin des Ophüls-Festivals wurde die Österreicherin Gabriela Hegedüs für ihre Rolle in dem Film Fallen von Barbara Albert ausgezeichnet. In der Produktion spielt sie eine Freigängerin, die mit ehemaligen Schulfreundinnen ein Wochenende lang wieder in alte Cliquen-Muster verfällt.
Den Titel bester Nachwuchsdarsteller erhielt Florian Bartholomäi für sein in der Komödie Reine Geschmacksache (Regie: Ingo Rasper). Die Jury würdigte sein bemerkenswert einfühlsames, präzises Spiel zwischen Komik und den widersprüchlichen, komplexen Gefühlen eines jungen Mannes, der seine Sexualität entdeckt. Reine Geschmackssache erhielt zudem den Ophüls-Publikumspreis sowie den SR/ZDF-Drehbuchpreis.
Der Kurzfilmpreis ging an Michael Dreher für seinen Film Fair Trade. Er erzählt eine Geschichte über Kinderhandel zwischen Afrika und Europa. Nach Meinung der Jury schafft Dreher es, in eindringlichen Bildern mit starker Aussagekraft in 15 Minuten, einen erzählerischen Atem zu entwickeln, der dem existenziellen Drama gerecht wird.
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