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Opfer des Brandes im Zug identifiziert

Die Opfer des Brandes, der im Nachtzug Paris-München ausgebrochen war, sind am Mittwochnachmittag identifiziert worden.

Wie die Präfektur in Nancy (Ostfrankreich) mitteilte, handelt es sich um fünf US-Bürger, darunter einen achtjährigen Buben und ein zwölf Jahre altes Mädchen, drei deutsche Männer, ein russisches Paar, einen Ungarn und eine Griechin.

Das tödliche Feuer in einem Zug der Deutschen Bahn in Ostfrankreich ist offenbar im Betreuerabteil des Schaffners ausgebrochen. Dies teilte die Deutsche Bahn mit. Der Schaffner habe den Brand sofort bemerkt und gemeldet. Mit dem französischen Zugchef habe er die Notbremse gezogen und den Zug zum Halten gebracht. Der Bahn lagen keine Erkenntnisse vor, dass der Brand mutwillig gelegt wurde.

Bei dem Feuer in einem Schlafwagen auf der Strecke Paris-München sind am Mittwoch zwölf Reisende ums Leben gekommen, darunter vier Deutsche. Sie wurden offenbar im Schlaf von Feuer und Rauch überrascht. Neun Menschen erlitten Verletzungen. Feuerwehrhauptmann Jean-Louis Modere sagte in Nancy, die meisten Opfer seien erstickt. Erste Angaben, wonach ein Kurzschluss das Unglück verursacht hat, wurden am Vormittag relativiert.

Das Feuer brach in einem 38 Jahre alten Waggon aus, der nach DB-Angaben 1999 umgebaut und im Juni 2001 generalüberholt wurde. Der Nachtzug 261 war um 22.58 Uhr im Pariser Ostbahnhof abgefahren und sollte München um 08.12 Uhr erreichen.

Der Brand im ersten Wagen hinter der Lok wurde gegen 2.15 Uhr bei der Durchfahrt des Zuges im Bahnhof von Nancy in Lothringen entdeckt, wie Präfekt Jean-Francois Cordet berichtete. Die SNCF erklärte, Eisenbahner hätten das Feuer bemerkt und den Zug mit einer Stromabschaltung gestoppt. Nur sechs Minuten später waren die ersten Feuerwehrleute aus einer nahen Kaserne an Ort und Stelle. Für zwölf Menschen kam jede Hilfe zu spät, der Präfektur zufolge starben sechs Männer, fünf Frauen und ein Kind.

Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, nach ersten Erkenntnissen seien vier Deutsche ums Leben gekommen. Der Präfektur zufolge wurden drei Deutsche, ein Türke, zwei Engländer, zwei Franzosen und eine Amerikanerin verletzt. Sie wurden in einem Krankenhaus behandelt und befanden sich nicht in Lebensgefahr.

Feuerwehrmann Modere berichtete, der Brand habe vor allem deshalb so katastrophale Folgen gehabt, weil er in einem geschlossenen Raum ausgebrochen sei. „Der Brand war begrenzt, aber der Rauch hat schnell katastrophale Ausmaße erreicht.“ Dichter Rauch quoll aus zwei Fenstern des Waggons 119. Zeitweise loderten bis zu drei Meter hohe Flammen. Auch der zweite Wagen hinter der Lok wurde beschädigt.

Der Zug war nach Medienberichten mit rund 150 Reisenden besetzt. Die Deutsche Bahn richtete eine Hotline ein unter der Nummer 0800-3 11 11 11, das Info-Telefon der SNCF ist unter 0033-1-44-06-61-59 zu erreichen.

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