Opernball-Demo

Vor zehn oder 15 Jahren gehörten sie zum gewohnten Bild eines Opernballes: Polizeiabsperrungen und mit Schildern, Helmen sowie Schlagstöcken schwerst bewaffnete Beamte in Hundertschaften. In den vergangenen Jahren angesichts einer Teilnehmerzahl von jeweils um die 20 beinahe in Vergessenheit geraten, wird die Opernball-Demo morgen, Donnerstag, Abend in der Wiener City bisher nicht gekannte Ausmaße erreichen. Die Exekutive stellt nach Angaben von heute, Mittwoch, mehr als 1.000 Beamte in den Dienst.

Der Ring wird laut Exekutive vom Schwarzenbergplatz bis zur Operngasse ab 19.00 Uhr für den Individual- wie auch für den Öffentlichen Verkehr gemäß Sicherheitspolizeigesetz gesperrt. Auch die Kärntnerstraße wird vom Ring bis zur Lothringer Straße gesperrt. Der Individualverkehr wird in diesem Zeitraum über den Schwarzenbergplatz bzw. die Johannesgasse zur Lothringer Straße und zur Zweierlinie umgeleitet.

Das sei eine reine „Verkehrsmaßnahme“, um allfällige Kollisionen zwischen Demonstranten und Verkehr zu vermeiden, sagte ein Polizeisprecher zur APA. Sicherheit der Demonstranten zu gewährleisten. Man habe keine Angst vor den Manifestanten, es gebe auch keinerlei Hinweise auf Einreisen gewaltbereiter Kundgebungsteilnehmer.

Die Organisatoren der Großdemonstration, das „Aktionskomitee gegen schwarzblau“, revidierten unterdessen die Zahl der erwarteten Teilnehmer nach oben. 20.000 könnten laut Kurt Wendt, Sprecher des Aktionskomitees, zum „antifaschistischen Karneval“ kommen. Wendt ortete mit der Berufung des neuen Justizministers Dieter Böhmdorfer „zusätzliche Munition“ für den Widerstand. Denn „fast alle politisch aktiven Menschen in Österreich sind dem neuen Justizminister schon als Angeklagte in einem Medienprozess Jörg Haiders gegenübergesessen“, sagte Wendt in einer Aussendung. „Die Verhaiderung Österreichs“ schreite weiter voran.