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Operation Geisterwald: Kindesmissbrauch durch Vorarlberger

Schwarzach/Wien - Die internationale Polizeiaktion "Operation Geisterwald", benannt nach einem deutschsprachigen pädophilen Internetforum, gegen das Beamte in mehreren Ländern ermittelten, hat auch zur Verhaftung eines Vorarlbergers geführt.
Stefan Schlosser (LKA) über den Täter
Das beschlagnahmte Material
Stichwort File Sharing
Befragung missbrauchter Kinder
Video: Schlag gegen Pornoring

Der 36-jährige Vorarlberger hatte die achtjährige Tochter der Lebensgefährtin missbraucht und schilderte die Vorfälle dann in einem Forum im Internet.

Einer von ihnen, ein 41-Jähriger Wiener Fleischhauer, fiel durch besonders schweren Kindesmissbrauch, seine aggressive Sprache und seine Brutalität auf, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz des Bundeskriminalamtes (BK) in Wien, das seit Mai in die Ermittlungen einbezogen war.

Der Wiener hatte in dem Forum seine Taten jeweils angekündigt und geschildert, was er am Abend mit seiner zehnjährigen Stieftochter vorhabe. Am nächsten Tag stellte er dann Aufnahmen von dem Missbrauch ins Internet. “Er war der Star des Forums”, sagte Harald Gremel vom BK. Der Verdächtige wurde im Mai verhaftet. Das deutsche Bundeskriminalamt in Wiesbaden hatte seit Jänner gegen den Ring ermittelt.

Der Fleischhauer, Vater dreier eigener Kinder, bevorzuge Mädchen im Alter von zwei bis elf Jahren, schilderte der Beamte. Die Mutter des Kindes will von dem Missbrauch nichts mitbekommen haben. Obwohl es ihr komisch vorgekommen sei, dass der Mann mit ihrer Tochter in einem Zimmer schlief und dieses auch absperrte, wie sie bei den Einvernahmen aussagte.

Verhaftet wurde auch ein 22-jähriger Kärntner, der den zwölfjährigen Sohn eines Freundes missbraucht hatte. Wie der Vorarlberger stellte auch er keine Bilder von den Taten zur Verfügung, sondern beschränkte sich auf das Schildern der Vorfälle. In der Steiermark wurden bis Mittwochvormittag noch zwei Unterkünfte durchsucht, bei zwei angezeigten Steirern – einem 30-jährigen Tontechniker und einem Firmenchef aus Graz – wurde zahlreiches kinderpornografisches Material sichergestellt.

Insgesamt kam es bei der konzentrierten Aktion zu 22 Festnahmen – davon zwölf in Deutschland und jene drei in Österreich – und 178 Hausdurchsuchungen in Deutschland (163), Österreich (5), der Schweiz (7), in den USA, in Spanien, Kanada und Bulgarien. In Deutschland klickten für die Administratoren des Forums die Handschellen, sie waren selbst an keinen sexuellen Handlungen beteiligt. Der Hauptadministrator sitzt in der Schweiz in Haft. Laut Bundeskriminalamt Wiesbaden wurden weltweit etwa 220 Computer und rund 17.000 Speichermedien sichergestellt.

Stefan Schlosser vom Landeskriminalamt über den Vorarlberger Täter

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