Das Open Air St. Gallen ist seinem Ruf als Schlammfestival definitiv gerecht geworden. Einzelne Regenfälle am Donnerstag und Dauerregen am Samstag haben das Festivalgelände in einen einzigen Morast verwandelt. Ausgerechnet im Jahr, in welchem ein Rückgabesystem für gebrauchte Zelte lanciert wurde. Die Besucher ließen nicht nur Müllhaufen, Stroh, Grillsets und Liegestühle zurück, auch Hunderte von Pavillons und Zelten stehen nach Festivalschluss verlassen im Sittertobel.
Geld für Zelt
Es werden Jahr für Jahr mehr, das wissen auch die Veranstalter. Zusammen mit der Internationalen Kampagne “Love Your Tent” versuchten die Organisatoren, das Publikum für die Problematik zu sensibilisieren. Die Besucher wurden mit Spots darauf hingewiesen, ihre Zelte nach Hause zu nehmen und in den nächsten Jahr wieder zu verwenden.
Sogar mit einer Prämie lockten die Veranstalter. Für jedes vollständige Zelt gab es 10 Franken. Bei der Sammelstelle sind nach ersten Schätzungen 300 bis 400 Zelte abgegeben worden, so Festival-Sprecherin Cornelia Lutz am Dienstag auf Anfrage der sda. Die gereinigten Zelte werden an gemeinnützige Organisationen weitergegeben. Ob die Kampagne im nächsten Jahr wiederholt wird, ist noch nicht entschieden. “Grundsätzlich passt die Aktion zu uns”, sagte Lutz.
180 Tonnen Abfall
Das Abfallproblem am Open Air St. Gallen lässt sich aber nicht verleugnen: Wurden nach dem Festival 2008 noch 100 Tonnen Abfall gesammelt, waren es 2012 bereits rund 180 Tonnen. Trotz der Schlammmassen rechnet Lutz nicht mit höheren Abfallmengen als im letzten Jahren.
Die Beseitigung der Abfallberge und die Aufräumarbeiten werden noch rund drei Wochen in Anspruch nehmen. Jedes Jahr räumen 300 freiwillige Helferinnen und Helfer den Abfall der 30.000 Festivalbesucher wieder weg.
(SDA)
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