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Opel-Chef Demant gibt Amt auf - Aufsichtsrat tagt

Der angeschlagene Autobauer Opel will mit einem neuen Chef aus der Krise fahren. Hans Demant, der seit 2004 an der Spitze stand, trat am Freitag zurück. Der 59-Jährige bleibe jedoch im Konzern, teilte der Autohersteller in Rüsselsheim mit.

Demant werde künftig dafür zuständig sein, die Produktrechte der Opel-Mutter General Motors (GM) zu überwachen – etwa im Zusammenhang mit Geschäftsallianzen, Partnerschaften oder Transaktionen. Diese Position wurde neu im GM-Konzern geschaffen.

Die Nachfolge Demants als Geschäftsführer der Adam Opel GmbH wird aller Voraussicht nach GM-Europachef Nick Reilly übernehmen. Reilly hatte dies am Dienstag während der Autoshow in Detroit indirekt bestätigt. Über die Personalie wollte am Freitag der Opel- Aufsichtsrat in Rüsselsheim entscheiden. Reilly wurde in der Opel- Mitteilung mit den Worten zitiert: “Hans Demant wird weiterhin direkt mit mir zusammenarbeiten und mich auch im Rahmen seiner zukünftigen Position darin unterstützen, neue Geschäftsfelder und Allianzen zu koordinieren.”

Der traditionsreiche Autobauer kämpft seit über einem Jahr ums Überleben. Bis Ende Jänner will Reilly ein Sanierungskonzept vorlegen. Das Konzept ist die Grundlage für Verhandlungen über Staatshilfen. GM hat den Bedarf auf 3,3 Mrd. Euro beziffert, rund 2,7 Mrd. Euro sollen nach den Vorstellungen von GM die Regierungen der Länder aufbringen, in denen Opel Standorte hat. In Deutschland hofft Opel auf Hilfe vom Bund sowie von den Ländern Hessen (Standort Rüsselsheim), Nordrhein-Westfalen (Bochum), Rheinland-Pfalz (Kaiserslautern) und Thüringen (Eisenach).

GM hatte angekündigt, im Zuge der Opel-Sanierung in Europa bis zu 9.000 Stellen zu streichen, einen Großteil davon in Deutschland. Von der Belegschaft verlangt der Konzern über Lohnverzicht einen Sanierungsbeitrag von jährlich 265 Mio. Euro. Die Arbeitnehmer sind prinzipiell zu Zugeständnissen bereit, haben diese aber an einen Forderungskatalog geknüpft.

Wirtschaftlich geht es nach Reillys Prognose mit Opel frühestens 2011 wieder bergauf. Er sei zuversichtlich, dass Opel dann profitabel sein könne. Im laufenden Jahr werde Opel die Krise auf dem westeuropäischen Automarkt nochmals zu spüren bekommen. 2009 verkauften Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall rund 1,2 Mio. Autos nach 1,4 Mio. im Jahr zuvor.

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