OP Hittisau - "Die Ideen kommen nachts"

Christina Eberle erzeugt Schmuck aus Edelstahl, Silber und Kupfer.
Hittisau. Schmuck hat sie schon immer fasziniert und ihr Traum war es, Goldschmiedin zu werden. Die 23-jährige Christine Eberle sitzt in ihrer Werkstatt und überzieht ein mit Gips präpariertes und im Ofen gebranntes “Frauenmänteleblatt” aus ihrem Hausgarten mit einer Schicht aus Silber. In einem an der Werkbank befestigten Sitzgestell brabbelt die kleine Sofia gut gelaunt vor sich hin. Grapscht mit ihren Händchen nach Mamas Werkzeug. Kundschaft betritt den Verkaufsraum nebenan. Ein angehendes Brautpaar betrachtet die ausgestellten Werkstücke in den kleinen Vitrinen, die vor einer pinkfarbenen Sternenwand wie Blumen aus dem Boden zu wachsen scheinen. Trauringe sollen es sein. “Aber Außergewöhnliche”, meint die junge Frau. Da sind sie bei Christina Eberle genau richtig. Bei ihr ist kein Schmuckstück wie das andere.
Glanzstück
Mit Edelstahl fing es an. Nun hat Christina Eberle Silber und Kupfer für sich entdeckt. Seit drei Jahren hat sie ihre eigene Werkstatt und den kleinen Laden, der den klingenden Namen “Glanzstück” trägt. “Aus dem Taumjob wurde vorerst nichts, denn eine Lehrstelle als Goldschmiedin war keine zu bekommen”, erzählt Christina Eberle. “Schließlich entschloss ich mich für eine Lehre als Verkäuferin in einem Juweliergeschäft.” Während ihrer Lehrzeit verbrachte die kreative Hittisauerin viele Abende und Wochenenden in der Schmiede-Werkstatt ihres Vaters. Begonnen hatte alles mit einem kleinen Anhänger aus Edelstahl, den sie mit dessen Hilfe produzierte. “Es fiel mir schwer, mich an die groben Maschinen zu gewöhnen. Ich konnte nicht damit umgehen”, erinnert sich Christina an ihre Anfangszeit als Schmuckdesignerin. Mit der Zeit fräste sie ihre Stücke selbst und bearbeitete sie hinterher in ihrer Werkstatt. Eine eigene kleine Kollektion entstand und mit ihr der Wunsch nach Selbständigkeit. Aus dem Hobby wurde schließlich Beruf. Mit der Eröffnung ihrer eigenen Schmuckwerkstatt, setzte die junge Hittisauerin ihren Wunschtraum in die Realität um. “Ich habe den Schritt in die Selbständigkeit nie bereut”.
Schmuck zur Juppe
Die Ideen kommen nachts. Papier und Bleistift liegen immer bereit. “Wenn ich etwas vor mir sehe, zeichne ich es auf. Egal ob Tag oder Nacht. Manchmal habe ich richtig kreative Schübe, manchmal fällt mir gar nichts ein”, gesteht Christina Eberle. Wertvolle Tipps zu ihrer Arbeit erhält Christina von einem pensionierten Goldschmied. Derzeit beschäftigt sie ein neuer Gedanke. Juppenschmuck möchte sie gerne anfertigen. Filigran und zart. Wie es sich zur Wäldertracht gehört. “Ich denke dabei an Gürtelschnallen und Schmuckstücke für die Kopfbedeckungen”, sagt Christina und begibt sich mit ihrer Idee auf gewagtes Terrain. Denn Juppe bleibt Juppe und was zu ihr zu tragen ist, bestimmt immer noch die Etikette. Christina repariert aber auch oder erledigt Auftragsarbeiten. Auch Juppenschnallen werden restauriert. Neben ihren individuellen Schmuckstücken verkauft sie in ihrem Geschäft auch “Handelsware”. Kleine Schutzengel, Kreuze und Uhren. “Alles was man in einem Dorf für Anlässe wie Erstkommunion und Firmung braucht”, so Christina abschließend. AK
Zur Person:
Geboren: 4. 5. 1988
Sternzeichen: Stier
Familie: Tochter Sofia, Freund Andreas
Beruf: Schmuckdesignerin
Wohnhaft: Hittisau
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