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Omikron: Erster Verdachtsfall in Vorarlberg

Wolfgang Grabher wirbt für die Booster-Impfung im Kampf gegen Omikron.
Wolfgang Grabher wirbt für die Booster-Impfung im Kampf gegen Omikron. ©Mayer/Pixabay
Nicht nur im südlichen Afrika, sondern auch bereits in europäischen Ländern breitet sich die Omikron-Variante des SARS-COV2 derzeit aus. Auch in Österreich gab es bereits bestätigte Fälle, in Vorarlberg gibt es nun den ersten Omikron-Verdachtsfall.

Laut Auskunft der AGES wurde der erste epidemiologisch verdächtige Fall einer Infektion mit der Omikron-Variante für eine Bestätigung durch Ganzgenomsequenzierung an das Zentrum für Experimentelle Molekulare Medizin (CEMM) übermittelt. Das Ergebnis des epidemiologischen Verdachtsfalles von Vorarlberg wird Anfang der kommenden Woche erwartet. Weitere Verdachtsproben können ab nun in der AGES im Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene - Zentrum für anthropogene Infektionen sequenziert werden. Ein neues Verfahren ermöglicht eine sequenzierungsbasierte Variantenbestimmung in durchschnittlich vier Tagen.

Eigene Analysemethode in Vorbereitung

Zwischenzeitlich wurden auch die bereits etablierten Nachweismethoden in der Abteilung der Molekularen Diagnostik am Institut für Pathologie in Feldkirch an die bestehenden Anforderungen angepasst. Zur Bestätigung des neuen Prozesses werden noch Ergebnisse aus den bisherigen Verdachtsfällen benötigt, um diese vergleichen zu können. Der Abschluss der Validierung ist zum Ende der kommenden Woche geplant.

Verschärftes Kontaktpersonenmanagement

Die tatsächlichen Ergebnisse der vertieften Untersuchungen sind allerdings für gezielte Maßnahmen rund um die Absonderung nicht notwendig. Das verschärfte Kontaktpersonenmanagement greift bereits ab dem Verdacht auf die Omikron-Variante. So werden alle Kontaktpersonen von Omikron-Verdachtsfällen als Kontaktpersonen der Kategorie I, also als enge Kontaktpersonen, eingestuft und damit abgesondert, unabhängig davon, ob sie geimpft oder genesen sind. Ebenso wird für diese kein Freitesten aus der Absonderung ermöglicht und es wird jedenfalls ein negatives PCR-Ergebnis am Ende der Absonderungszeit benötigt. Für Erkrankte selbst gelten nur wenige Änderungen. Sie benötigen jedenfalls einen negativen PCR-Test, um die Absonderung zu beenden, bei anderen Mutationen reicht am Ende des Absonderungszeitraums die Symptomlosigkeit. Für Personen, die in vulnerablen Bereichen arbeiten, wird die Absonderungszeit bei Omikron-Verdacht verlängert.

Booster-Impfung wesentlich für Bewältigung – auch für Genesene

Erste Studien-Ergebnisse lassen vermuten, dass die Auffrischungsimpfung den Immunschutz gegenüber der Omikron-Variante verbessert, wenn auch geringer als gegenüber der Delta-Variante. Laut Ergebnissen aus Israel erhöht sich der Schutz durch die Auffrischungsimpfung um das Hundertfache. Gegen die Omikron-Variante verstärkt sie den Schutz ebenfalls, aber etwa viermal niedriger als gegen die Delta-Variante. Studien aus Südafrika deuten darauf hin, dass auch Genesene gegenüber der Omikron-Variante einen geringeren Immunschutz als bei den vorhergehenden Varianten des Coronavirus aufweisen dürften. „Wesentlich ist daher, dass zweifach Geimpfte sich eher früher als später die dritte Dosis holen – dies ist bereits ab dem vollendeten 4. Monat nach der 2. Impfung möglich. Und wichtig ist, dass auch Genesene die Booster-Impfung in Anspruch nehmen“, bekräftigt Landessanitätsdirektor Dr. Wolfgang Grabher. „Die Schutzwirkung der Antikörper von Erkrankungen mit bisherigen SARS-CoV2 Varianten schützt nicht genügend. Die ausreichende Immunisierung der Bevölkerung, sprich die erste und zweite Dosis sowie die Booster-Impfung, verhindert, dass eine nächste 5. Welle von nicht oder unzureichend Immungeschützen ausgeht. Genesene und Personen ohne 3. Dosis als Auffrischungsimpfung haben zwar selbst leichtere Verläufe zu erwarten, erhöhen aber das Verbreitungsrisiko und damit auch das Risiko von schweren Verläufen bei noch nicht ausreichend geschützten Personen“, so Grabher.

(Red.)

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