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ÖVP-Bürgermeister behaupteten sich in Stichwahl

In Hohenems und Bludenz war die Stichwahl extrem spannend.
In Hohenems und Bludenz war die Stichwahl extrem spannend. ©VOL.AT/Lerch/Stiplovsek
Bei den Bürgermeister-Stichwahlen in Vorarlberg haben sich am Sonntag die drei Amtsinhaber der ÖVP durchgesetzt. Richard Amann (Hohenems), Mandi Katzenmayer (Bludenz) und Karl Hehle (Hörbranz) wurden in ihren Positionen bestätigt - vorbehaltlich einer möglichen Wahlanfechtung, die in Bludenz folgen könnte. Dort lagen die Kandidaten nur um 27 Stimmen auseinander, in Hohenems um 121 Stimmen.

In Hohenems konnte Amann – auch dank Wahlempfehlung der Grünen, der SPÖ und der Liste “Emsige” – seinen Rückstand von 691 Stimmen gegenüber FPÖ-Landesparteichef Dieter Egger von vor zwei Wochen aufholen, letztlich gaben die Wahlkarten den Ausschlag. Sowohl für Amann als auch für Egger war der Wahlsonntag ein Wechselbad der Gefühle. Zunächst hatte Egger wie der Sieger ausgesehen, am Ende aber triumphierte Amann. In nackten Zahlen hieß das: 3.711 zu 3.590 Stimmen (50,83 Prozent gegenüber 49,17 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 64,44 Prozent (Erster Wahlgang: 61,57 Prozent).

Für Egger bedeutet dies, dass er als Klubobmann im Landtag und als Parteichef weitermachen wird. Aber auch in die Hohenemser Stadtvertretung will er sich einbringen, wenn möglich als Vizebürgermeister. Das sei “eine Frage der Fairness”, immerhin vertrete er die stimmenstärkste Partei in Hohenems. Zudem will er ein von vielen lange erwartetes Zeichen setzen und sich öffentlich bei Hanno Loewy, dem Direktor des Jüdischen Museums in Hohenems, für seinen “Judensager” im Landtagswahlkampf 2009 entschuldigen. Amann hingegen war sehr erleichtert und kommentierte das Wahlergebnis mit “Toll, toll!”.

Knappstes Rennen in Bludenz

Noch knapper als in Hohenems war das Wahlergebnis in Bludenz – SPÖ-Herausforderer Mario Leiter trennten nur 27 Stimmen von Bürgermeister Mandi Katzenmayer (ÖVP). Für Katzenmayer stimmten 3.292 Wähler, für Leiter 3.265 (50,21 Prozent gegenüber 49,79 Prozent; Wahlbeteiligung: 63,75 Prozent – Erster Wahlgang: 64,23 Prozent). Im ersten Wahlgang war das “Match” zwischen dem 64-jährigen Bürgermeister und seinem 49 Jahre alten Herausforderer noch mit 2.600 zu 2.471 Stimmen (42,21 Prozent zu 40,12 Prozent) ausgegangen. Ob das Ergebnis der Stichwahl so bestehen bleibt, steht jedoch noch nicht fest. Die Stadt-ÖVP hatte Bludenzer Bürgern ohne Vollmachten Wahlkarten als Service nach Hause zugestellt.

Leiter und die SPÖ denken deshalb über eine Wahlanfechtung nach. “Sollten wir zum Ergebnis kommen, dass alles rechtens gelaufen ist, okay”, sagte Leiter. Im anderen Fall werde man die Wahl anfechten. Katzenmayer zeigte sich zunächst “erleichtert”. Es gelte abzuwarten, wie sich die SPÖ entscheide. Leiter wäre der erste SPÖ-Bürgermeister einer Vorarlberger Stadt seit 20 Jahren geworden. In Bludenz stellten die Genossen das Stadtoberhaupt von 1970 bis 1995.

Hörbranz war eine klare Sache

Für ein diskussionsloses Wahlergebnis sorgten hingegen die Wähler in Hörbranz. Karl Hehle (ÖVP) setzte sich in der Stichwahl klar gegen seinen Herausforderer Josef Siebmacher (FPÖ) durch. Für Hehle sprachen sich 56,25 Prozent der Wahlberechtigten aus, für Siebmacher 43,75 Prozent. Bei 3.076 abgegebenen Stimmen betrug die Differenz zwischen den beiden Kandidaten 378 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,07 Prozent (Erster Wahlgang: 58,98 Prozent). Bereits in der Direktwahl am 15. März hatte Hehle – der seit 2004 Gemeindeoberhaupt ist – mit 1.108 Stimmen (43,03 Prozent) die Nase vorne gehabt.

Am Sonntag standen damit vorerst die 60 per Direktwahl bestimmten Bürgermeister der 96 Vorarlberger Kommunen fest. In jenen Gemeinden, in denen es keine Direktwahl gab, muss die Gemeindevertretung in ihrer konstituierenden Sitzung den Bürgermeister wählen. Die meisten dieser Sitzungen finden in den nächsten zwei Wochen statt. In der Direktwahl gingen jeweils zwei Bürgermeistersessel an die FPÖ und die SPÖ, alle anderen an die ÖVP bzw. an zumeist ÖVP-nahe Kandidaten.

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(APA)

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