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ÖSV-Damen bezahlten in Killington schmerzhaft RTL-Lehrgeld

Auch die tolle Rekord-Kulisse mit 16.000 Zuschauern hat nicht verhindert, dass Österreichs Riesentorlauf-Damen beim US-Ausflug nach Killington die schwerste Niederlage seit fast 15 Jahren erlitten haben. Michaela Kirchgasser auf Platz 16. war eine äußerst magere Ausbeute, das bezahlte Lehrgeld der restlichen Mannschaft schmerzte gleich doppelt.

Einerseits wegen der Niederlage, andererseits gingen einige Mädchen auch leibhaftig angeschlagen aus der Nassschnee-Schlacht in den Bergen Vermonts hervor. Bei Ricarda Haaser wurde die Beinverletzung durch den Sturz auf der vom Regen aufgeweichten Rumpelpiste sicher nicht besser. Elisabeth Kappaurer zog sich eine leichte Schuhrandprellung zu. Am heftigsten erwischte es Stephanie Brunner.

Die Tirolerin stürzte als Halbzeit-Vierte bei der Jagd auf ihren ersten Podestplatz so heftig, dass sie danach über Kopfschmerzen und Nackenzerrungen klagte. “Der Aufprall war ja nicht gerade sachte. Aber sie verkraftet das”, war Trainer Thomas Trinker überzeugt. Brunner ist derzeit die Schnellste jener ÖSV-Hoffnungen, die im Riesentorlauf das Fehlen von Anna Veith und Eva-Maria Brem wettmachen sollen.

Brunner bestätigte zumindest, dass sie sich nicht lange über vertane Gelegenheiten den Kopf zerbricht. “So etwas dauert bei mir höchstens zehn Minuten.”

Bestätigt sieht sich Trinker trotz der vielen Ausfälle auch im prinzipiellen Weg. Seine Mannschaft gibt Gas, da sind Ausfälle drin. “Der Speed ist da, das hat man auch bei Brunner gesehen. Sie ist ein junges Mädel, es ist verzeihbar, die Bedingungen waren sehr schwer.” Auch Haaser, Rosina Schneberger und Kappaurer seien flott unterwegs gewesen. “Aber auch sie haben sich dann halt hin gelegt.”

Da die Mannschaft noch im Aufbau begriffen sei, sei das aber verzeihbar. Trinker: “So schlechte Bedingungen trainiert man nicht wirklich oft. Da fehlt es bei den Jungen noch an einer gewissen Routine.”

Man werde aber in Summe trotzdem nicht viel ändern. “Wir geben weiter Gas. Durch solche Phasen muss man durch. Sie müssen lernen, den Druck etwas besser zu dosieren, wenn es weich und wellig ist.”

Ob man mit der angegriffenen Piste etwas anderes machen hätte sollen, wollte Trinker nicht beurteilen. “Hinterher ist es immer leicht, gescheit zu sein. Killington hat sehr um das Rennen gekämpft. Und es war auch toll, auch wenn es bei besseren Bedingungen natürlich für alle leichter gewesen wäre.” Trinker ist überzeugt: “So war es eben ein Nummernrennen. Aber auch damit muss man umgehen lernen. Insgesamt ist es aber hier sicher nicht ganz ideal für uns gelaufen.”

Das könnte auch für Lara Gut gelten. Nach ihrem Auftaktsieg in Sölden schied die Schweizerin nach Zwischenbestzeit in Killington schon nach etwas mehr als 30 Sekunden aus.

Für so wenig Rennzeit so weit geflogen zu sein, regte die Weltcup-Titelverteidigerin nicht sonderlich auf. “Usain Bolt trainiert für zehn Sekunden. Ich habe im Normalfall wenigstens zwei Minuten”, gab sich Gut schnell wieder heiter.

(APA)

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