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Österreichs erste Ski-Olympiasiegerin Jochum-Beiser wird 90

Österreichs erste Olympiasiegerin Trudel Jochum-Beiser feiert heute ihren 90. Geburtstag.
Österreichs erste Olympiasiegerin Trudel Jochum-Beiser feiert heute ihren 90. Geburtstag. ©APA; privat
Trude Jochum-Beiser, Österreichs erste Ski-Olympiasiegerin, feiert diesen Samstag ihren 90. Geburtstag. Die am 2. September 1927 geborene Vorarlbergerin ist mit zwei Gold- und einer Silber-Medaille immer noch Österreichs erfolgreichste Sportlerin bei Winterspielen. Es dauerte über 50 Jahre, ehe Michaela Dorfmeister mit ihrem Gold-Double in Turin 2006 diese Leistung der Lecherin egalisierte.

Jochum-Beiser, die in den 1940er und 1950er Jahren neben anderen Größen wie Erika Mahringer, Resi Hammerer, Putzi Frandl und Regina Schöpf von Erfolg zu Erfolg eilte, hat ihre Olympia-Medaillen 1948 in St. Moritz (Gold in der Kombination, Silber in der Abfahrt) sowie 1952 in Oslo (Gold in der Abfahrt) gewonnen. Dazwischen hatte die junge Skirennläuferin ihre Karriere unterbrochen, um zu heiraten und ihren ersten Sohn zur Welt zu bringen. Nach dem Comeback holte sie bei der WM 1950 in Aspen Gold in der Abfahrt und Silber im Riesentorlauf, ehe sie erneut pausierte, um sich ihrer Familie zu widmen. Erst nach Olympia 1952 reduzierte sie ihre Karriere endgültig auf die Teilnahme an nationalen Rennen.

Ein von drei Doppel-Olympiasiegerinnen

Die Ski-Erfolge von Jochum-Beiser sind heute noch historisch. 1948 war sie zur ersten österreichischen Alpinski-Olympiasiegerin überhaupt avanciert und um einen Tag schaffte sie es, um vor US-Läuferin Gretchen Fraser zur ersten Skifahrerin weltweit zu werden, die bei Olympia zwei Medaillen gewann. Die Vorarlbergerin ist neben Dorfmeister und Petra Kronberger nach wie vor eine von nur drei österreichischen Ski-Doppel-Olympiasiegerinnen.

Zudem gehen zusammen mit den “doppelt” gewerteten Plaketten von St. Moritz (2) und Oslo (1) insgesamt fünf WM-Medaillen (3 Gold, 2 Silber) auf das Konto von Jochum-Beiser, die 1952 auch Österreichs Sportlerin des Jahres war und 1996 mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet wurde. In der heimischen Jahrhundertsportlerwahl belegte sie im Damen-Ranking Platz fünf.

“Sehr gut beinander”

Trude Beiser wuchs in einer Großfamilie als eines von elf Kindern auf, 1948 heiratete sie Alois Jochum. Als sie 1950 in Colorado zwei WM-Medaillen holte, war sie bereits Mutter des 1949 geborenen Sohnes Alfred, der heute das Cafe Olympia in Lech führt. “Es geht ihr gut. Sie liest jeden Tag Zeitung und spielt fleißig Karten. Für eine 90-Jährige ist sie wirklich sehr gut beinander”, berichtete ihr Sohn gegenüber der APA.

Trude Jochum-Beiser ist Ur-Ur-Großmutter, gefeiert wird am Samstag im engeren Familienkreis. “Aber selbst damit ist das Lokal praktisch voll”, verwies Alfred Jochum auf die vielköpfige Familie. Sonntagmittag wird der Jubilarin vom ebenfalls aus Lech stammenden Olympiasieger Patrick Ortlieb im Namen des Ski Club Arlberg ein Geschenk überreicht.

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