Regisseur und Drehbuchautor Hüseyin Tabak zeigte sich am Mittwoch, den 22. Jänner bei der Filmpreis-Gala gerührt von seinem großen Erfolg, dessen Geschichte auf jener seiner Mutter basiert. Er sehe sich als “Filmasylant”, sei er doch zum Filmakademiestudium aus Deutschland nach Wien gekommen: “Ich bin sehr, sehr stolz, dass ich zu euch hier gehöre.”
“Deine Schönheit ist nichts wert” – Bester Film
Abseits der Hauptkategorien verteilten die Mitglieder der Akademie dabei die Preise heuer sehr ausgewogen. Marvin Krens Alpenhorror “Blutgletscher” konnte drei seiner vier Nominierungen in eine der von VALIE EXPORT kreierten Statuetten ummünzen – neben dem besten Darsteller auch in den Kategorien Ton und Maske. Gustav Deutschs Edward-Hopper-Reprise “Shirley – Visions of reality” erhielt bei fünf Nominierungen ebenfalls drei Auszeichnungen – für Kamera, Szenenbild und Kostüme. Als bester Dokumentarfilm und in der Kategorie Schnitt wurde die Aufarbeitung der Kommune Friedrichshof, “Meine keine Familie”, von Regisseur Paul-Julien Robert gewürdigt.
Enttäuschend verlief der Abend hingegen für das Familienkammerspiel “Oktober November” von Altmeister Götz Spielmann und Antonin Svobodas Biopic “The strange case of Wilhelm Reich”. Trotz je fünf Nominierungen wurden die beiden Werke mit keiner Ehrung bedacht. Ebenso konnte Anja Salomonowitz’ Dokumentarfilm “Die 727 Tage ohne Karamo” über binationale Ehen keine seiner drei Nennungen in einen Preis umwandeln.
“Wir haben wieder einmal Schwarmintelligenz bewiesen”, zeigte sich Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky als neuer Präsident der Akademie des Österreichischen Films – ein Amt, das er seit heuer gemeinsam mit Co-Präsidentin Ursula Strauss bekleidet – zufrieden mit der Auswahl der Akademiemitglieder. Kunsttheoretische Unterstützung erhielten die Galagäste von Franz Schuh, der als Festredner einen breiten Bogen von Kulturpolitik zu Politik und Kultur schlug, während Karl Markovics als Conferencier mit Charme für sich einzunehmen wusste.
Österreichischer Filmpreis: Liste aller Gewinner
Der Österreichische Filmpreis 2014 wurde erstmals im niederösterreichischen Grafenegg verliehen. Die Gewinner in den 14 Kategorien hier nun im Überbblick:
Bester Spielfilm:
Deine Schönheit ist nichts wert – Hüseyin Tabak
Bester Dokumentarfilm:
Meine keine Familie – Paul-Julien Robert
Beste Regie:
HüseyinTabak – Deine Schönheit ist nichts wert
Beste Darstellerin:
Maria Hofstätter – Paradies: Glaube
Bester Darsteller:
Gerhard Liebmann – Blutgletscher
Bestes Drehbuch:
Hüseyin Tabak – Deine Schönheit ist nichts wert
Bester Kurzfilm:
Erdbeerland – Florian Pochlatko
Beste Kamera:
Jerzy Palacz Shirley – Visions of reality
Bestes Kostümbild:
Julia Cepp Shirley – Visions of Reality
Beste Maske:
Susanne Weichesmiller, Roman Braunhofer – Blutgletscher
Beste Musik:
Judit Varga – Deine Schönheit ist nichts wert
Bester Schnitt:
Oliver Neumann – Meine keine Familie
Bestes Szenenbild:
Gustav Deutsch, Hanna Schimek Shirley – Visions of reality
Bester Ton:
Dietmar Zuson, Nils Kirchhoff, Philipp Kemptner, Blutgletscher
Bernhard Maisch
(APA)
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