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Österreichern geht es laut neuen Indikatoren "gut bis sehr gut"

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Symbolbild. ©bilderbox.at
Das geht laut Statistik Austria-Generaldirektor Konrad Pesendorfer aus den neuen Indikatoren zur Wohlstandsmessung hervor, die die Experten am Mittwoch im Rahmen des "Statistiktages" vorgestellt haben.

Laut den Erhebungen im Rahmen des Projektes “Wie geht’s Österreich” verweisen etwa 78,8 Prozent der Österreicher auf eine hohe bzw. sehr hohe Lebenszufriedenheit. Beim Themenbereich “materieller Wohlstand” entwickelten sich die privaten Haushaltseinkommen laut den Erhebungen seit 1995 stabil. Das BIP pro Kopf wuchs real in den letzten 16 Jahren um durchschnittlich jährlich etwa 1,7 Prozent. Das Jahr 2009 brachte den stärksten realen Rückgang des BIP in der Nachkriegszeit (pro Kopf -4,1 Prozent). 2011 wurde das Vorkrisenniveau wieder erreicht.

Kaufkraft wuchs schwächer

Die Kaufkraft der Haushalte pro Kopf (inkl. sozialer Sachtransfers) wuchs allerdings von 1995 bis 2010 mit durchschnittlich 1,0 Prozent schwächer als das BIP. Demgegenüber war die Einkommensentwicklung von der Krise 2009 weit weniger stark erfasst als das BIP – pro Kopf machte dies nur ein Minus von 1,8 Prozent aus. Positiv bewertet die Statistik Austria die Erwerbstätigenquote von 75,2 Prozent (2011). Der EU-Durchschnittswert beträgt nur 68,6 Prozent. Laut der Experten-Einschätzung (die in jedem Bereich fixer Bestandteil des Projekts ist) wird das EU-2020-Ziel von 77 Prozent erreicht werden können. Deutlich unter EU-Schnitt liegt das Hochschulbildungsniveau der 30- bis 34-jährigen Bevölkerung (mit nur 23,8 Prozent Akademikern gegenüber 34,6 Prozent im EU-Schnitt).

Großteil der Österreicher ist zufrieden

Betreffend der Lebensqualität stellen sich die Österreicher selbst zwar ein gutes Zeugnis aus: 78,7 Prozent der Befragten schätzten ihre Lebenszufriedenheit als sehr hoch oder hoch ein. Dennoch waren 2011 1,4 Millionen Personen (bzw. 16,9 Prozent) von sozialer Ausgrenzung betroffen. Das bedeutet, dass die Personen entweder armutsgefährdet oder von materieller Deprivation betroffen waren (d.h. sich wesentliche Haushaltsausgaben nicht leisten konnten) oder dass im Haushalt nahezu Erwerbslosigkeit herrschte. Recht zufrieden sind die Österreicher mit ihrer Gesundheit. 69,4 Prozent der Personen schätzten ihren Gesundheitszustand im Jahr 2011 als sehr gut oder gut ein. Der Anteil jener Personen, die einen schlechten oder sehr schlechten allgemeinen Gesundheitszustand angaben, betrug 9,1 Prozent.

Umwelt und Verkehr als Problem

Ein recht großes Problemfeld tut sich zum Teil im Umweltbereich auf. Treibhausgasemissionen, Ressourcen- und Energieverbrauch konnten in den letzten 15 Jahren nicht nachhaltig gesenkt werden. Nach dem Rückgang im Krisenjahr 2009 übertraf der energetische Endverbrauch im Jahr 2010 mit insgesamt 1.119 Petajoule das Vorkrisenjahr 2008. Das bedeutet einen Anstieg von 32,5 Prozent seit dem Jahr 1995, die Treibhausgasemissionen stiegen im selben Zeitraum um sechs Prozent. Probleme sehen die Experten auch beim Verkehr: Hier stieg der gesamte Energieverbrauch zwischen 1995 und 2010 um 50,6 Prozent, während das BIP in derselben Zeitspanne um nur 35,9 Prozent wuchs.

Materialverbrauch sinkt und erneuerbare Energie steigt

Eine positive Tendenz machen die Statistiker beim Materialverbrauch aus: Auch im Nach-Krisenjahr Jahr 2010 sank dieser um 2,8 Prozent, während das BIP um 2,1 anstieg – was eine “absolute Entkopplung” bedeute. Auch beim Anteil der erneuerbaren Energieträger gibt es eine positive Entwicklung – von 24,9 Prozent 2005 auf 30,8 Prozent 2010 (Anteil am Bruttoendenergieverbrauch). Das Erreichen des Europa-2020-Ziels von 34 Prozent sei damit wahrscheinlich, so die Einschätzung der von der Statistik Austria beigezogenen Expertengruppe.

(APA)

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