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Österreicher sehen Euro-Probleme durch ESM nicht gelöst

Zwar stehen die Österreicher mehrheitlich hinter dem Euro - allerdings sind sie dem ESM gegenüber skeptisch eingestellt.
Zwar stehen die Österreicher mehrheitlich hinter dem Euro - allerdings sind sie dem ESM gegenüber skeptisch eingestellt. ©EPA
Die Österreicher glauben nicht, dass der Rettungsschirm ESM allein die Euro-Probleme löst. Zugleich bekennt sich eine Mehrheit zur Gemeinschaftswährung.

Das ergab eine vom Linzer Meinungsforschungsinstitut “market” durchgeführte Telefonumfrage bei 400 repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ausgewählten Personen über 16. Die Interviews wurden von 11. bis 13. September geführt. Am 12. September haben die deutschen Verfassungsrichter grünes Licht für den ESM gegeben, worauf Märkte und Politik positiv reagierten.

63 Prozent haben Zweifel am ESM

Für 63 Prozent der Befragten löst der ESM die Euro-Probleme “eher nicht”. Nur 21 Prozent glauben, dass die Euro-Zone weitgehend aufatmen kann. 16 Prozent hatten dazu keine Meinung. Trotz aller Sorgen rund um den Euro stehen 57 Prozent hinter ihm und erklärten, dass seine Einführung in Österreich rückblickend gesehen eine positive Sache war. 36 Prozent bezeichneten sie als “Fehler”. Besonders stark identifizieren sich die Personen mit höherer Bildung mit dem Euro: 76 Prozent Zustimmung.

Uneinig sind die Österreicher was einen eventuellen Austritt Griechenlands aus dem Euro-Raum betrifft. 33 Prozent vermuten längerfristig eher positive Folgen. 26 Prozent rechnen mit negativen Konsequenzen, 25 Prozent erwarten keine besonderen Auswirkungen.

Griechenland soll sparen

Deutlich ist die Forderung der Österreicher, dass Griechenland das Sparpaket einhalten muss: 65 Prozent beharren auf den Vereinbarungen und den vorgesehenen Terminen. Nur 23 Prozent treten dafür ein, dass die übrigen Euro-Staaten Verständnis zeigen und mehr Zeit für die Umsetzung der Sparmaßnahmen gewähren sollten.

Bei der selben Umfrage äußerten 70 Prozent die Sorge, dass die Wirtschaft in Europa in den kommenden Jahren nicht so recht vom Fleck kommt, also stagniert. 18 Prozent sehen sogar eine tiefe Wirtschaftskrise. Nur 10 Prozent glauben, dass es wieder deutlich bergauf gehen wird.

(APA)

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