Nach Anlaufschwierigkeiten brachten Treffer von David Alaba (26./Foul-Elfmeter) und Marc Janko (32.) die Truppe von Teamchef Marcel Koller in die Erfolgsspur. Die Schweden verkürzten durch Johan Elmander (82.) und sorgten damit noch für eine dramatische Schlussphase.
Tabelle: Platz 2 lässt hoffen
Hinter dem überlegenen Tabellenführer Deutschland (16 Punkte) folgt Österreich (11) auf Rang zwei, der die Chance auf ein Ticket am Leben erhalten würde. Knapp dahinter lauern allerdings Irland (11) und Schweden (8/ein Match weniger). Im nun mit Sicherheit fußballerisch heißen Herbst warten auf die Österreicher noch die Partien gegen Deutschland (6.9. auswärts), Irland (10.9. daheim), Schweden (11.10. auswärts) und die Färöer (15.10. auswärts).
Koller hält an Plan fest
Bei der Nominierung seiner Startelf machte Koller einmal mehr klar, dass er einen Weg eingeschlagen hat und diesem auch treu bleibt. Mit Robert Almer, Emanuel Pogatetz, Christian Fuchs, Marko Arnautovic und Janko schenkte Koller gleich fünf Mann von Anfang an das Vertrauen, die zuletzt bei ihren Clubs kaum oder sogar überhaupt nicht zum Einsatz gekommen waren.
Schweden hatten den besseren Beginn
48.500 Fans verwandelten die Arena im Prater bereits lange vor Anpfiff in einen Hexenkessel. Beim Einmarsch wurden die Akteure von einer beeindruckenden rot-weiß-roten Choreografie empfangen, im zweiten Rang der Sektoren C und D war in Riesenlettern “12. Mann” zu lesen. Die Schweden hatten im Vorfeld großen Respekt vor einem möglichen ÖFB-Anfangsfurioso gezeigt. Die Angst der Gäste war zunächst unbegründet, bei den Österreichern lief zu Beginn nicht viel zusammen.
Österreichischer Sturmlauf ab 25. Minute
Stattdessen gaben die Gelb-Blauen selbst den Ton an. Vor allem deshalb, weil Österreichs Defensive alles andere als sattelfest in die Partie startete und das schwedische Pressing Wirkung zeigte. Nach einem verunglückten Abstoß von Almer schoss Elmander aus kurzer Distanz drüber (4.), nach Kopfball-Vorlage von Zlatan Ibrahimovic traf der aufgerückte Verteidiger Jonas Olsson zum Glück für Österreich den Ball nur mit dem Schienbein (11.).
Alaba-Elfer – Dieses war der erste Streich…
Mit Ausnahme eines Schusses von Janko ins Außennetz (5.) fand Rot-Weiß-Rot zunächst kein Rezept. Das änderte sich aber ab Minute 25 schlagartig. Nach einem weiten Verlegenheitspass von Almer trickste Martin Harnik seinen Bewacher Olsson aus und wurde vom herauseilenden Schweden-Goalie Andreas Isaksson umgemäht. Isaksson kam mit Gelb glimpflich davon, den fälligen Elfmeter verwandelte der frisch gebackene Champions-League-Sieger Alaba staubtrocken zum 1:0 (26.).
… und der zweite folgt sogleich
Damit startete Österreich so richtig durch und legte gleich das 2:0 nach. Nach Maßflanke von Harnik tauchte Janko ab und setzte einen wuchtigen Kopfball genau ins rechte untere Eck (32.). Für den im Februar bei Trabzonspor aufs Abstellgleis geschobenen Niederösterreicher war Teamtreffer Nummer 15 eine ganz besondere Genugtuung – und für Koller eine klare Bestätigung für seine Treue.
In der Pause musste Janko aufgrund einer Oberschenkelblessur für Andreas Weimann aus dem Spiel genommen werden, davor hatte Koller bereits Pogatetz wegen eines Cuts unter dem linken Auge gegen Sebastian Prödl tauschen müssen. Die Schweden stemmten sich mit aller Kraft gegen die erste Niederlage gegen Österreich seit dem 0:1 im Jahr 1997 und die Fortsetzung des Negativlaufs in Wien: In Österreichs Hauptstadt haben sie nämlich in mittlerweile zwölf Partien bei drei Unentschieden neunmal verloren.
Schlagabtausch in zweiter Hälfte
Superstar Ibrahimovic (57., 69.) scheiterte genauso wie Sebastian Larsson (72.) an Almer. Die Österreicher blieben ebenfalls gefährlich, Alaba (52.), Arnautovic (58.) und Weimann (74.) vergaben die besten Möglichkeiten auf Treffer Nummer drei. Die Nachlässigkeit büßten die Hausherren mit einer Zitterpartie im Finish. Denn György Garics hob bei einem Ibrahimovic-Pass das Abseits auf und Elmander lupfte den Ball über Almer hinweg zum Anschlusstreffer ins Tor (82.). Rot-Weiß-Rot überstand aber auch die vierminütige Nachspielzeit und schlug zumindest vorsichtig Kurs Richtung Brasilien ein. (APA)
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