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Österreich meldet starken Rückgang bei Asylanträgen

Nur 8.637 Asylanträge – niedrigster Halbjahreswert seit Jahren
Nur 8.637 Asylanträge – niedrigster Halbjahreswert seit Jahren ©CANVA/APA/AFP
Die Zahl der Asylanträge in Österreich ist im ersten Halbjahr 2025 deutlich gesunken. Laut Innenministerium wurden nur noch 8637 Anträge registriert – ein Minus von fast 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
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Die Statistik zeigt einen klaren Trend: Die Zahl der Asylanträge ist im Vergleich zu den Vorjahren stark zurückgegangen. Während 2022 noch über 32.000 Anträge im ersten Halbjahr gestellt wurden, waren es 2024 bereits deutlich weniger – und heuer, mit Stand Ende Juni 2025, nur noch 8637 Anträge. Das entspricht einem Rückgang um 36,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024.

Afghanistan bleibt Hauptherkunftsland

Mit 320 Anträgen lag Afghanistan im Juni 2025 weiterhin an der Spitze der Herkunftsländer. Davon entfielen 120 auf neue Fälle, der Rest betraf Folgeanträge oder in Österreich geborene Kinder. Insgesamt wurden im Juni 1138 Asylanträge gestellt – rund 39 Prozent weniger als im Juni 2024.

Karner lobt Rückgang und verweist auf neue Maßnahmen

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) führte den Rückgang auf eine Kombination aus strenger Kontrolle, klarer Linie und Maßnahmen wie dem Stopp des Familiennachzugs zurück. Als Beispiel nannte er die ungarisch-burgenländische Grenze, wo die Zahl der Aufgriffe laut Ministerium um 95 Prozent gesunken sei. Auch die Asylanträge an der deutschen Grenze gingen deutlich zurück.

Grundversorgung leicht rückläufig

In der Grundversorgung befanden sich laut Ministerium im ersten Halbjahr rund 58.400 Personen, davon 32.200 Vertriebene aus der Ukraine. Insgesamt sei die Zahl um 14 Prozent zurückgegangen. Etwa 75 Prozent der Anspruchsberechtigten kämen der mit der Auszahlung von Taschengeld verknüpften Arbeitspflicht nach.

Sachleistungskarte gestartet – kein Bargeld in drei Bundesländern

Seit Montag gibt es in Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark keine Barauszahlung mehr. Stattdessen wird in diesen Bundesländern eine Sachleistungskarte eingeführt, die mit Taschengeld oder Aufwandsentschädigungen für gemeinnützige Arbeit geladen werden kann. Etwa 700 Karten wurden zunächst ausgegeben. Ziel ist es, missbräuchliche Verwendung zu verhindern.

Kritik von der FPÖ

Die FPÖ sieht in den aktuellen Zahlen keinen Grund zur Zufriedenheit. Sicherheitssprecher Gernot Darmann sprach in einer Aussendung von einer "weichen und österreichfeindlichen Asylpolitik", die entgegen den Aussagen Karners in Wahrheit keine Härte zeige.

(VOL.AT)

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