Die Polizeichefs der genannten Länder haben gemeinsam mit den österreichischen Beamten vereinbart, nur mehr “rund” 580 Flüchtlinge pro Tag über die Grenze zu lassen.
“Verpflichtung”
In einem Statement, aus dem die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag zitierte, heißt es, dass man sich dazu “verpflichtet” fühle, den täglichen Transit durch die Länder des Westbalkans zu limitieren, um jeden einzelnen Migranten gemäß den Schengener Kriterien überprüfen zu können.
Kurz zuvor hatte der serbische Innenminister Nebojsa Stefanovic erklärt, dass seine Regierung von seinen beiden nördlichen Nachbarn Slowenien und Kroatien eine schriftliche Bestätigung verlangt habe, “damit wir beweisen können, dass sich das nicht Serbien ausgedacht hat”. In Serbien befinden sich seinen Angaben zufolge zurzeit etwa 2.000 Menschen, die in Richtung Westeuropa weiterreisen wollen.
Rückstau in Griechenland
Die Situation am griechisch-mazedonischen Grenzübergang Idomeni hat sich derweil weiter zugespitzt. Die Zahl der Flüchtlinge, die auf eine Weiterreise Richtung Norden warten, ist von 2.800 am Donnerstag auf 4.200 am Freitagvormittag gestiegen. Das sagte der österreichische Rot-Kreuz-Koordinator Christopher Bachtrog der APA.
“Die Menschen sind ratlos und verzweifelt”, schilderte Bachtrog, der seit zwei Wochen für das Internationale Rote Kreuz in Idomeni tätig ist. “Die Hilfsorganisationen stoßen an den Rand ihrer Kapazitäten. Die Zelte, die vom UNHCR zur Verfügung gestellt wurden, sind voll belegt.”
“37 Prozent sind Kinder”
Bei den Flüchtlingen handle es sich überwiegend um Syrer und Iraker, vereinzelt auch um Afghanen, die seit mehreren Tagen nicht mehr nach Mazedonien einreisen dürfen. Unter den Flüchtlingen sind viele Familien. “Nach offiziellen Zahlen sind 37 Prozent von ihnen Kinder”, sagte Bachtrog
“Die Menschen, die jetzt hier warten, haben das allerdings nicht gewusst. Sie haben zum Teil schon auf Lesbos für viel Geld Bustickets für die Strecke zur Grenze gekauft und können jetzt nicht weiter.” Keine Informationen habe man darüber, wie viele Busse aktuell Richtung Idomeni unterwegs seien, Schätzungen gingen von 40 bis 60 aus. “Wir sind am Rand unserer Kapazitäten”, erklärte der Rot-Kreuz-Koodinator.
Österreichs Tageskontingente noch nie erreicht
Die weitgehende Blockade auf der Balkanroute macht sich an der österreichisch-slowenischen Grenze deutlich bemerkbar. Die in Österreich seit einer Woche geltenden Tageskontingente von höchstens 80 Asylbewerbern und 3200 weiterreisenden Flüchtlingen wurden nach Auskunft der Behörden bisher nicht erreicht.
In den vergangenen sieben Tagen seien insgesamt nur rund 3000 Flüchtlinge am Grenzübergang Spielfeld angekommen, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Weniger als 100 Menschen hätten einen Asylantrag gestellt. “Es war eine sehr ruhige Woche, alles ist geordnet abgelaufen”, so der Sprecher weiter.Spielfeld.
Etwa 170 Migranten wurden unter anderem wegen falscher Identitäten zurückgewiesen. Im Gegensatz zu früher sei die Zurückweisung endgültig, niemand könne sich erneut in die Schlange stellen. (red/APA/dpa)
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