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Österreich: Indien bereit dazu, illegale Immigranten zurückzunehmen

Das Bild zeigt den indischen Außenminister Jaishankar neben Österreichs Außenminister Schallenberg.
Das Bild zeigt den indischen Außenminister Jaishankar neben Österreichs Außenminister Schallenberg. ©REUTERS/Leonhard Foeger
Die rasche Rückführung von illegal eingewanderten Indern ist in der "Migrations- und Mobilitätspartnerschaft" vorgesehen, die der österreichische und der indische Außenminister paraphiert haben.

Indien ist bereit, illegal eingewanderte Inder aus Österreich zurückzunehmen. Eine am Montag von Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und seinem indischen Kollegen Subrahmanyam Jaishankar paraphierte "Migrations- und Mobilitätspartnerschaft" sieht deren rasche Rückführung vor. Österreich hatte laut Schallenberg im Vorjahr über 18.000 illegale Migranten aus Indien, die praktisch keine Chance auf Asyl haben.

Abkommen schafft Möglichkeiten

Das Migrations- und Mobilitätsabkommen schafft gleichzeitig Möglichkeiten, hoch qualifizierte indische Arbeitskräfte im Rahmen der Rot-Weiß-Rot-Karte nach Österreich zu bringen. Vor allem junge Menschen sollen durch die Förderung des Studentenaustauschs und die Einführung eines Working-Holiday-Programms mehr Möglichkeiten erhalten. Das Abkommen enthält einen Richtwert von 800 Rot-Weiß-Rot-Karten pro Jahr.

Indischer Außenminister betonte Notwendigkeit legaler Migration

Jaishankar betonte bei seinem Besuch in Wien die Notwendigkeit legaler Migration. Indien wolle diesbezüglich faire und gleiche Chancen, sagte er. Österreich sei für Indien ein ernsthafter Partner, es könne eine Rolle bei der digitalen und grünen Modernisierung der indischen Wirtschaft spielen. Den Handelsumsatz zwischen Indien und Österreich bezifferte der Außenminister mit rund 2,5 Mrd. US-Dollar (2,34 Mrd. Euro). Mehr als 150 österreichische Unternehmen seien derzeit in Indien vertreten.

"Migrations- und Mobilitätspartnerschaft" muss in Österreich und Indien abgesegnet werden

Die "Migrations- und Mobilitätspartnerschaft" muss in beiden Ländern noch abgesegnet werden. Die Unterzeichnung finde voraussichtlich im ersten Quartal dieses Jahres statt, hieß es aus dem Außenministerium. In Kraft treten könne das Abkommen dann wenige Wochen später.

Viele Inder gelangten über Serbien nach Österreich

Das Abkommen sei von strategischer Bedeutung für Österreich, sagte Schallenberg. Er äußerte die Hoffnung, dass das Problem durch Abschaffung der serbischen Visafreiheit für indische Staatsbürger gelöst sei. Zahlreiche indische Staatsbürger waren in den vergangenen Monaten über Serbien illegal nach Österreich gelangt.

Auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) begrüßte das Abkommen: "Das ist ein großer Erfolg, um rasche Rückführungen zu ermöglichen und partnerschaftlich mit Indien zusammenzuarbeiten", sagte er in einer Stellungnahme. Auch er verwies auf die seit 1.1. geänderten Visabestimmungen für die Einreise nach Serbien. "All diese Maßnahmen zeigen nun, dass die Asylbremse in Österreich angezogen ist und bereits wirkt und die Antragszahlen spürbar zurückgehen."

(APA/Red)

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