Ölpreise stürzen ab: Zolldrohung aus den USA versetzt Märkte in Unruhe

Am Freitag veröffentlichte Präsident Trump auf X (vormals Twitter) eine deutliche Drohung gegen China. Als Anlass nannte Trump Chinas Exportrestriktionen für Seltene Erden – Rohstoffe, die vor allem in der Hightech-Industrie unverzichtbar sind. Er warf Peking eine "aggressive Handelspolitik" vor.
Ölpreise brechen ein
Die Nordsee-Sorte Brent und das US-Pendant WTI verloren zeitweise mehr als drei US-Dollar pro Barrel. Auch ICE Gasoil geriet stark unter Druck und fiel auf ein Mehrwochentief – den tiefsten Stand seit Anfang Mai.
Zwar meldete das US-Energieministerium gleichzeitig einen Rückgang der Destillatbestände, doch dieser bullishe Faktor ging im Abwärtssog unter. Erst am Freitagabend stabilisierten sich die Kurse leicht. Zu Wochenbeginn zeigten sich Brent und WTI erholt und machten einen Teil der Verluste wieder wett.
Heizöl deutlich billiger
Die Preisentwicklung wirkte sich spürbar auf den Heizölmarkt im DACH-Raum aus. In Deutschland fiel der durchschnittliche Preis für eine 3000-Liter-Lieferung auf 89,5 Cent je Liter – unter die psychologisch wichtige 90-Cent-Marke. In Österreich lag der Preis bei etwa 1,10 Euro, in der Schweiz bei rund 94 Rappen pro Liter. Die Nachfrage stieg daraufhin deutlich an. Laut Marktbeobachtern nutzen viele Verbraucher die Gelegenheit, um günstig zu bestellen.
Trump rudert teilweise zurück
Am Wochenende veröffentlichte der US-Präsident eine weitere Nachricht auf X, in der er beschwichtigende Töne anschlug: "Ich respektiere Präsident Xi. Wir werden am Rande des APEC-Gipfels in Manila offen sprechen. Aber die USA werden nicht länger ausgenutzt." Peking reagierte kühl. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte am Sonntag: "Die USA betreiben Doppelmoral. Wir sind offen für Gespräche, lehnen aber Erpressung ab."
Marktausblick bleibt angespannt
Der Rohölmarkt bleibt weiter unter Druck. Neben geopolitischen Spannungen sorgen strukturelle Überkapazitäten für Unsicherheit. Die OPEC+ fördert mehr, auch in den USA werden neue Rekordmengen gemeldet. Hinzu kommen Konjunktursorgen in China und Europa.
Am Montagnachmittag wird der Monatsbericht der OPEC veröffentlicht. Analysten erwarten Klarheit über die tatsächlichen Fördermengen im September. Die Internationale Energieagentur legt am Dienstag ihren Ausblick vor.
(VOL.AT)
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