Möglicherweise ein Mitgrund für die enttäuschende Darbietung war die Tatsache, dass Koller wie angekündigt nicht sein stärkstes Team einsetzte. Der Schweizer nahm im Vergleich zum 4:0 gegen Kasachstan gleich sieben Änderungen in der Startformation vor, doch der zweite Anzug passte nicht.
Die an drei Positionen neu aufgestellte Viererkette wirkte von Beginn an unsicher: Bereits nach 29 Sekunden legte Suttner den Ball unfreiwillig für Bony auf, der am Strafraum verzog. In der 3. Minute prüfte Arouna Kone den Almer-Ersatzmann Lindner mit einem Flachschuss, zwölf Minuten später rettete Dragovic nach einem Eckball bei einem Schuss von Bamba knapp vor der Linie.
Die Österreicher präsentierten sich aber nicht nur in der Defensive, sondern auch im Spielaufbau fehleranfällig, während die Gäste auch ohne ihre zunächst auf der Bank sitzenden Top-Stars Drogba und Yaya Toure das Geschehen kontrollierten. Erst ein gefährlicher Distanzschuss von Arnautovic in der 27. Minute diente als vorläufiger Weckruf für die ÖFB-Elf, die danach besser ins Spiel fand und auch einige Male ihre Gefährlichkeit andeutete.
In der 32. Minute fabrizierte Janko nach einer schönen Aktion über Ivanschitz und Leitgeb einen harmlosen Roller, in der 41. Minute flog ein Alaba-Weitschuss relativ knapp am Tor vorbei. Zwei Minuten später hatte Janko die Führung auf dem Fuß, schoss jedoch nach Alaba-Freistoß und Pogatetz-Kopfball-Vorlage dem ivorischen Goalie Barry aus kurzer Distanz auf den Fuß. Die Strafe folgte schon wenige Sekunden später. Leitgeb verlor den Ball an Kone, der Ya Konan einsetzte – der Hannover-Angreifer lief Dragovic davon und ließ Lindner mit einem wuchtigen Schuss ins kurze Eck keine Chance.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff wäre die Partie schon fast gelaufen gewesen, als Kone aus wenigen Metern zu unplatziert köpfelte und Lindner damit den Ball servierte. Eigentlich wäre für den ÖFB-Keeper der Schuss von Drogba (61.) aus mehr als 20 Metern zentral aufs Tor eine ebenso dankbare Aufgabe gewesen – dennoch ließ Lindner den vor ihm aufgesprungenen Ball zwischen die Hände hindurchgleiten und ermöglichte damit dem großen Star der Elfenbeinküste Sekunden nach der Einwechslung mit seinem dritten Ballkontakt seinen 59. Team-Treffer.
Mit dem zweiten Gegentor war die Luft bei den Hausherren endgültig draußen. In der von Beginn an eher dürftigen Partie kam die technische und körperliche Überlegenheit der Afrikaner immer mehr zur Geltung, was sich unter anderem in der 76. Minute zeigte: Dragovic attackierte ungeschickt und machte damit den Raum frei für Lacina Traore, der Prödl enteilte und auf 3:0 für die Afrikaner stellte. Der Rest des Abends war nur noch Bewegungstherapie, die beste ÖFB-Chance in der zweiten Hälfte hatte Janko nach Freistoß von Alaba bereits in der 58. Minute aus kurzer Distanz vergeben.
Für die Österreicher ging das Länderspieljahr mit einer Bilanz von vier Siegen, zwei Remis und zwei Niederlagen (Torverhältnis 13:8) zu Ende. Das nächste Testmatch steigt am 6. Februar 2013 in Swansea gegen Wales, anschließend wird die WM-Qualifikation mit dem Heimspiel gegen die Färöer am 22. März und der Auswärtspartie gegen Irland vier Tage danach fortgesetzt.
(APA)
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