Dennoch vermied es Koller, von einem Pflichtsieg zu sprechen. “Wir wollen drei Punkte anstreben, wissen aber, wie schwierig es wird. Die Kasachen haben mit dem Kunstrasen sicher einen kleinen Vorteil, nichtsdestotrotz wollen wir unseren Fußball durchziehen”, erklärte der Schweizer.
Einmal mehr appellierte der 51-Jährige an seine Spieler, mit dem gleichen Engagement wie beim unglücklichen 1:2 vor einem Monat gegen Deutschland zu Werke zu gehen. “Wir müssen diese Leistung bestätigen. Wenn wir wieder so viel Leidenschaft, Teamgeist und Willen zeigen, dann sind wir sicher besser als die Kasachen.”
Kasachen ein schwieriger Gegner
Koller hofft auf einen günstigen Spielverlauf mit einem schnellen Tor. Sollte dies nicht gelingen, könnte es brenzlig werden, wie schon die Iren im September feststellen mussten. Bis zur 88. Minute lag die Mannschaft von Giovanni Trapattoni in der Astana Arena 0:1 zurück, erst zwei Tore im Finish retteten den glücklichen Sieg. Auch die Schweden hatten mit den Kasachen kein leichtes Spiel, beim 2:0 vor eigenem Publikum gelang das zweite Tor erst in der Nachspielzeit.
Die Österreicher sind also gewarnt und auf einen Gegner eingestellt, der tief stehen und sein Heil in Kontern und Standardsituationen suchen wird. Um den ersten Punktgewinn der Kasachen in der laufenden WM-Qualifikation zu verhindern, bedarf es eines hochkonzentrierten Auftretens – diesbezüglich macht sich Koller aber keine Sorgen. “Die Mannschaft ist absolut fokussiert”, beteuerte der Nationaltrainer.
Training auf Kunstrasen
In den Einheiten auf dem Kunstrasen von Bad Tatzmannsdorf hatte Koller der zuletzt ungenügenden Chancenauswertung besondere Beachtung geschenkt und zahlreiche Torabschlussübungen angeordnet. “Im Training hat es ganz gut ausgeschaut, so soll es auch im Spiel sein.”
Wer fürs Toreschießen zuständig sein wird, war vor der Abreise nach Kasachstan offen. Zuletzt gab es Hinweise, dass Marc Janko trotz mangelnder Spielpraxis an vorderster Front den Vorzug gegenüber Martin Harnik bekommen könnte. Auch Marko Arnautovic und György Garics dürfen sich ihres Stammplatzes nicht sicher sein. Koller ließ sich diesbezüglich nicht in die Karten blicken: “Alle 23 Kadermitglieder können spielen.”
Spieler wechseln – System bleibt
Der Teamchef hat die Aufstellung laut eigenen Angaben seit dem Mittwochnachmittags-Training im Kopf, ebenso das System. Ein Umschwenken auf ein 4-4-2 dürfte es wohl nicht geben. “Es ist bei einer Nationalmannschaft verdammt schwierig, innerhalb von zwei Tagen ein neues System einzuführen”, sagte Koller.
Für den Schweizer bedeutet das Kasachstan-Match ein Novum. Erstmals seit seinem Amtsantritt vor einem knappen Jahr ist die ÖFB-Auswahl gleichsam zum Siegen verpflichtet. Zuvor standen unter Kollers Führung nur Freundschaftsspiele sowie das Duell mit dem haushohen Favoriten Deutschland auf dem Programm. Besonderen Druck verspürt der Coach deswegen aber nicht. “Ich habe noch keine feuchten Hände”, schmunzelte Koller.
Mit den möglichen Reaktionen in Österreich im Falle einer Niederlage in Kasachstan will sich der Teamchef erst gar nicht beschäftigen. “Wenn man verliert, ist es grundsätzlich so, dass man nicht zufrieden ist – außer vielleicht gegen Deutschland.”
(APA)
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