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OECD ortet "gravierende Schwächen" im Schulsystem

Die Schulleistungen sind nur durchschnittlich
Die Schulleistungen sind nur durchschnittlich ©APA
Während die Schüler noch auf ihre Zeugnisse warten müssen, hat die österreichische Bildungspolitik am Donnerstag ihre verbale Beurteilung erhalten. Die Leiterin des OECD-Bildungsbereichs, Barbara Ischinger, lobte zwar das "ambitionierte Programm" der Regierung zur Reform des Bildungswesen, gleichzeitig stellt die OECD im Schulsystem aber "gravierende Schwächen" in fünf Bereichen fest.
Schulsystem: Hohe Kosten pro Schüler und "Überkapazitäten"

Laut OECD-Wirtschaftsbericht hat das Schulsystem in folgenden “Fächern” das Klassenziel nicht erreicht: Die im internationalen Vergleich nur durchschnittlichen Leistungen österreichischer Schüler, die Abhängigkeit des Bildungssystems von der Unterstützung der Eltern, die frühe Trennung von Kindern in verschiedene Schulformen, die schlechten Leistungen von Kindern mit Migrationshintergrund sowie die geringe Studentenquote.

Die OECD bezeichnet das Schulsystem als “hochregulierten und teuren öffentlichen Dienst, dessen Personal und andere Ressourcen schwierig umzuverteilen sind, dessen Management mehr input- als output-orientiert ist und wo politische Entscheidungen von mächtigen Interessensgruppen abhängen”.

Die OECD empfiehlt, das Angebot für die vorschulische Erziehung, also Kindergärten, weiter auszubauen und gleichzeitig für Kinder ab drei Jahren die Teilnahme zu erhöhen. Weiters rät die OECD von der extrem frühen Trennung der Schüler in Hauptschule und Gymnasium im Alter von zehn Jahren abzugehen und die Entwicklung der “Neuen Mittelschule” zu fördern. Die dafür nötigen Ressourcen an Lehrkräften und Schulinfrastruktur sollte bereitgestellt werden.

Schließlich sollte, so die Empfehlung in dem Bericht, den Universitäten erlaubt werden, sich ihre Studenten auszusuchen und Studiengebühren einzuheben, wobei die Benachteiligung sozial Schwächerer durch entsprechende Förderungen vermieden werden sollten.

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