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ÖAMTC: So erkennt man gefälschte Hotelbewertungen im Internet

User-Kommentare sind praktisch, aber nicht fälschungssicher.
User-Kommentare sind praktisch, aber nicht fälschungssicher. ©ÖAMTC
Um nach günstigen Urlaubsangeboten zu suchen, bietet das Internet eine gute Alternative zu den klassischen Reisekatalogen. Es ermöglicht Nutzern nicht nur einfachere Angebotsvergleiche, oft können auch Reisekatalog-Tricks umgangen werden.

Beispielsweise lässt sich via Google Maps schnell überprüfen, ob ein Hotel tatsächlich in Strandnähe liegt. Ein weiterer Aspekt dieser Entwicklung sind Bewertungen und Kommentare anderer Urlauber, die Transparenz schaffen und bei der Orientierung helfen können. “Aus einer aktuellen Studie von Corps Touristique Austria geht hervor, dass für 63 Prozent der Österreicher, die im Ausland Urlaub machen, Kommentare anderer User auf einschlägigen Webseiten wichtig sind”, fasst ÖAMTC-Touristikerin Maria Renner zusammen. “Blind verlassen sollte man sich darauf aber nicht, denn manche Bewertungen können manipuliert sein.”

Die ÖAMTC-Touristik gibt Tipps, mit denen sich gefälschte Hotelbewertungen im Internet entlarven lassen:

Mangelnde Prüfung der Identität

Sehr häufig ist es möglich, sich bei einem Bewertungsportal ohne jegliche Identitätsüberprüfung anzumelden und eine Hotelkritik abzugeben. “In der Regel reicht eine E-Mail-Adresse aus, um sich zu registrieren. Eine Mail-Adresse unter falschem Namen und Adresse ist allerdings in wenigen Minuten erstellt”, hält Renner fest. “Solche Bewertungsportale bieten also fruchtbaren Boden für Tricksereien.” Bei Holidaycheck müssen sich Nutzer nicht einmal registrieren um Bewertungen abzugeben. Jedoch markiert die Plattform intern Bewertungen mit einem roten Button (“Achtung Manipulation”), wenn der Verdacht auf Betrug besteht. Im Vergleich dazu können bei Portalen wie Booking.com und HRS erst nach der Buchung und dem Aufenthalt Bewertungen abgegeben werden.

Auf Ausdrucksweise achten

Außerdem sollte man skeptisch gegenüber Beschreibungen sein, die nüchtern oder nach Katalogsprache klingen. Kaum ein Urlauber wird Sätze wie “Die Hotelbar lädt zum Verweilen ein” schreiben. “Wenn man eine Formulierung seltsam findet, kann man sie in eine Suchmaschine eingeben. Findet sich eine wörtliche Übereinstimmung z. B. auf der Webseite des Hotels oder in PR-Texten, sollte man sich nicht auf diese Bewertung verlassen”, rät die ÖAMTC-Expertin.

Länge der Bewertung

Eine sehr kurze Bewertung ist genauso verdächtig wie eine seitenlange Bewertung. Generell gilt: Je konkreter und ausführlicher eine Bewertung, desto wahrscheinlicher, dass sie tatsächlich von einem Gast geschrieben wurde. So werden Eltern beispielsweise beschreiben, wie gut das Hotel auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet ist (Ausstattung mit Hochstühlen im Speisesaal, Betreuung, Kinderpool etc.).

Vorsicht auch bei negativer Kritik

Übertriebene Superlative sind auffällig. Dennoch können auch negative Kritiken gefälscht sein. “Bewertungsportale können dazu missbraucht werden, die Konkurrenz schlechter dastehen zu lassen”, erklärt die ÖAMTC-Touristikerin.

Zeitpunkt der Bewertung überprüfen

Auf das Datum der Bewertungen achten. Tauchen viele Bewertungen innerhalb eines kurzen Zeitraums auf, die alle in eine ähnliche Richtung gehen (positiv wie negativ), ist Misstrauen angebracht.

Bei Hotelbildern kritisch sein

Sind die Fotos bei der Bewertung zu “perfekt” (z. B. Strand ohne Menschen, leeres Restaurant, gestochen scharfe Auflösung, etc.), ist ebenfalls Misstrauen angesagt: Oft lohnt sich ein kurzer Check auf der Webseite des Hotels, ob dort dieselben Fotos zu finden sind. Gibt es bei einer Bewertung gar keine Fotos oder Videos, kann das allerdings auch verdächtig sein.

Identität überprüfen

Es ist hilfreich, die Identität des Bewertenden zu überprüfen: Findet man Informationen über den User bzw. kann mit ihm Kontakt aufgenommen werden?

Suche auf weiteren Portalen

Auch der Vergleich der Bewertungen auf mehreren Portalen zahlt sich oft aus.” Auch wenn User-Bewertungen im Internet eine gute Grundlage für die Wahl des Hotels sein können, sollten sie nicht die einzige Entscheidungsgrundlage sein”, erklärt die ÖAMTC-Expertin abschließend. “Besser, man ist ein bisschen zu vorsichtig, als man erlebt bei der Ankunft am Urlaubsort eine böse Überraschung.”

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