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Obszöne Anrufe bei Lehrerinnen

Weil drei Lehrerinnen einer Hauptschule in Oberösterreich obszöne Anrufe bekommen hatten, befragte die Polizei einige Schüler und kontrollierte ihre Handys.

Das berichteten die „Oberösterreichischen Nachrichten“ (OÖN) in ihrer Mittwoch-Ausgabe. Einige Eltern reagierten empört, sie seien nicht von den Ermittlungen verständigt worden. Der Direktor rechtfertigte sich im Zeitungsinterview: „Wir wollten, dass das aufhört.“

Seit Mitte September würden drei Lehrerinnen der Schule in der Nacht ständig mit Anrufen belästigt, heißt es in dem Artikel. „Beleidigende und obszöne Dinge werden ihnen am Telefon gesagt“, wird ein Ermittler zitiert. Eine der drei Pädagoginnen habe das nicht mehr hinnehmen wollen und die Polizei eingeschaltet.

Da alle Opfer an der selben Schule unterrichten, sei der Verdacht auf einige Viertklässler gefallen. „Wir haben Schüler befragt und Handys kontrolliert“, bestätigte ein Polizist den OÖN. Die Sache sei behutsam und mit Zustimmung der Schulleitung abgelaufen. Manche Eltern reagierten dennoch verärgert: „Bei meinem Sohn wurde sogar die Schultasche kontrolliert, ohne dass ich informiert worden bin“, so eine erboste Mutter zu der Zeitung. „Er hat nicht einmal ein Handy.“

„Der Direktor hätte bei den Gesprächen mit den Polizisten dabei sein sollen“, räumte Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer ein. Es wäre auch besser gewesen, vorher die Eltern zu verständigen, der Direktor habe seinen Fehler aber eingesehen. „Es war glücklicherweise eine Ausnahmesituation. Aber der Schutz der Persönlichkeit der Kinder muss gewahrt bleiben“, so Enzenhofer zu den OÖN.

Der gesuchte Anrufer wurde offenbar immer noch nicht gefunden. Die Überprüfungen hätten kein Ergebnis gebracht, berichtete die Zeitung.

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