Obdachlos: Immer mehr Menschen kommen bei Verwandten unter

2018 suchten 1.920 Personen Unterstützung bei der Wohnungslosenhilfe, jeder Vierte war bei Verwandten oder Freunden untergebracht. In Vorarlberg müsse deutlich mehr in leistbares Wohnen investiert werden, so die Forderung der ARGE-Vertreter.
Überhitzter Wohnungsmarkt
Zu der Entwicklung hätten der überhitzte Wohnungsmarkt und stagnierende Einkommen maßgeblich beigetragen, hieß es. “Ungefähr die Hälfte der Klienten hat zwar eine Wohnung, braucht aber dennoch Unterstützung: Jedes fünfte Mietverhältnis ist rechtlich bedroht durch Mietrückstände und Ankündigung einer Delogierung. Zudem befindet sich jede sechste Wohnung in einem unzumutbaren Zustand,”, so Christian Beiser, Leiter der Beratungsstelle Existenz und Wohnen der Caritas Vorarlberg, am Freitag zum im Oktober 2018 erhobenen Stand.
“Wohnen für alle”
Die ARGE Wohnungslosenhilfe unterstütze das bundesweite Experten-Grundsatzpapier “Wohnen für alle” und forderte für Vorarlberg eine Stärkung der Mindestsicherung und eine einfachere Berechnung der Wohnbeihilfe. Man lehne die Einführung eines “österreichischen Hartz-IV-Modells” strikt ab. Zudem kritisierte die ARGE eine noch immer intransparente Vergabe gemeinnütziger Wohnungen durch die Gemeinden. Die seit 2015 geltenden Wohnungsvergaberichtlinien würden nur mangelhaft eingehalten, so Erich Ströhle von ifs Wohnen. Hier müsse es mehr Kontrolle und Sanktionen geben.
Zudem dürfe in Zukunft die Meldedauer in einer Gemeinde für Menschen, die dringend eine gemeinnützige Wohnung brauchten, kein Kriterium mehr für die Wohnungsvergabe sein, betonte Ströhle. Man warte derzeit zu lange auf eine leistbare Wohnung. Als Gegenmaßnahme schlug die Initiative vor, den Anteil von Mitteln aus der Wohnbauförderung, die für gemeinnütziges Bauen verwendet werden, zu erhöhen.
In der ARGE Wohnungslosenhilfe engagieren sich die Caritas Vorarlberg, die Kaplan Bonetti Beratung, das Institut für Sozialdienste (ifs), die Bregenzer Sozialeinrichtung dowas sowie die Kolpinghäuser Götzis (Bezirk Feldkirch) und Bregenz.
(APA)
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