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ÖBB-Affäre: Auch "schwarz-blaue" Chefs belastet

Die ÖBB-Affäre um illegal erhobene Krankendaten zieht einem Bericht der Tageszeitung "Der Standard" immer weitere Kreise. Die Enthüllungen von Ex-Personalchef Franz Nigl belasten nun auch den Rechtsparteien nahe stehende ÖBB-Manager, die sich bei Personalentscheidungen nicht an der Zugrundelegung von illegal erhobenen Krankendaten gestoßen hätten.

Genannt werden Finanzchef Josef Halbmayr, Infrastruktur-Bau-AG-Finanzchef Gilbert Trattner, Infra-Betrieb-Chef Arnold Schiefer und Traktions-Personalchef Wolfgang Jicha. Halbmayr habe nichts gegen Formblätter gehabt, auf denen “Mittelohrentzündung, Zahnprobleme, Kieferoperation” oder “Gürtelrose” fanden, Trattner habe die Notiz einer “Entzündung der Halswirbelsäule” erhalten und Schiefer ein Stammblatt unterschrieben, auf dem als Krankenstandsgrund “psychische Erkrankung” angegeben war. Jicha habe Krampfadern und Bandscheiben-Operation vermerkt.

Die Zeitung schriebt weiter, dass die laut Datenschutzgesetz erforderliche Lösung der Krankendaten erst am 23. September gestoppt worden sei, fast zwei Wochen nach Auffliegen der Affäre. Grund sei eine Rechtsexpertise, wonach der Ist-Zustand bei einem Notar verwahrt werden solle, um den Vorwurf der Beweismittelunterdrückung zu entkräften.

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