"Für ein sicheres Miteinander sind alle Verkehrsteilnehmer gefordert. Fahrzeuglenker tragen eine große Verantwortung und sind ein wichtiger Bestandteil eines sicheren Schulwegs", stellt Ellen Dehnert, Leiterin der ÖAMTC-Mobilitätsprogramme, klar. "Sie sollten mit erhöhter Aufmerksamkeit und Rücksicht lenken und sich in Erinnerung rufen, dass Kinder im Straßenverkehr immer und überall – auch abseits von Schutzwegen – Vorrang haben." Die Regelung zum "unsichtbaren Zebrastreifen", die seit Jahrzehnten in der StVO verankert ist, besagt, dass Kindern das ungehinderte Überqueren der Fahrbahn ermöglicht werden muss, sobald ihre Absicht zum Überqueren erkennbar ist. "Sieht man also ein Kind am Straßenrand, sollte man langsamer und bremsbereit fahren, um jederzeit ein gefahrloses Queren zu ermöglichen", sagt Dehnert. "Möchte das Kind über die Fahrbahn gehen, sollte man Blickkontakt suchen und mit einem Handzeichen ein eindeutiges Signal geben. Gleichzeitig gilt es, auf den Gegenverkehr zu achten."
Vertrauensgrundsatz darf nicht angewandt werden
Anders als bei Erwachsenen ist es Kindern noch nicht möglich Geschwindigkeiten oder Entfernungen abzuschätzen. "Hinzu kommt, dass Reaktionen von Kindern auf gewisse Situationen anders als erwartet erfolgen – sie können mitunter auch vergessen, nach links und rechts zu schauen. Daher darf ihnen gegenüber auch nicht der Vertrauensgrundsatz angewandt werden", erklärt Dehnert.
Achtsam und bremsbereit fahren
Besonders aufmerksam müssen Lenker aller Verkehrsmittel im Bereich von Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel und hinter Schulbussen sein. "Fährt man hinter einem Schulbus mit einer Schülertransport-Kennzeichnung und der Fahrer schaltet bei einem Stopp die Warnblinkanlage und zusätzliche gelbe Warnleuchten ein, darf man keinesfalls mehr an dem Bus vorbeifahren", sagt Dehnert. "Und zwar unabhängig davon, ob sich Kinder auf der Fahrbahn befinden und wie viele Fahrstreifen vorhanden sind." An gewöhnlichen Linienbussen ist das Vorbeifahren gestattet, trotzdem ist erhöhte Vorsicht geboten, reduziertes Tempo und volle Konzentration auf Personen im Haltestellenbereich.
Großzügiger Sicherheitsabstand
Kinder auf Rädern oder Rollern "verlieren" viel ihrer Aufmerksamkeit für die Beherrschung des Geräts – inklusive Gleichgewicht halten mit Schultasche. Lenker können sich nicht darauf verlassen, dass Kinder damit rechtzeitig anhalten können. "Auch ein scheinbar problemlos geradeaus fahrendes Kind am Roller kann beim Abbiegen plötzlich stürzen – damit müssen Lenker rechnen und entsprechend vorsichtig fahren", sagt Dehnert. Kinder in Gruppen sind besonders unberechenbar – ein Schubsen oder spontanes Wettrennen sind möglich – Lenker sollten daher stets bremsbereit und achtsam sein. "Möchte man Rad fahrende Kinder auf der Fahrbahn überholen, sollte man einen extra großzügigen Sicherheitsabstand halten", empfiehlt Dehnert abschließend.
(VOL.AT)
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