Nach einer Anhörung in Las Vegas ließ Richter Joe Bonaventure am Mittwoch das Verfahren gegen ihn und zwei weitere Beschuldigte wegen Entführung und bewaffneten Raubs zu.
Das habe ich erwartet, sagte der prominente ehemalige Sportler nach der Entscheidung. Ich vertraue wie immer auf das Geschworenensystem. Dem Ex-Footballstar wird vorgeworfen, am 13. September mit mehreren Komplizen das Zimmer zweier Fanartikel-Händler in einem Hotel in Las Vegas gestürmt und die Herausgabe persönlicher Erinnerungsstücke im Wert von 100.000 Dollar (68.027 Euro) gefordert zu haben. Simpson warf den Männern vor, die Andenken gestohlen zu haben. Der 60-Jährige wurde festgenommen und nach Zahlung einer Kaution am 20. September freigelassen.
Simpsons Anwalt Yale Galanter erklärte, sein Mandant habe nur versucht, Familienerbstücke wieder in seinen Besitz zu bringen. Eine Straftat sei nicht begangen worden, die Zeugen hätten allesamt finanzielle Motive. Der Anwalt eines der anderen Beschuldigten sagte, die Anklage stütze sich auf die Aussagen von Junkies und Groupies und Zuhältern und Hehlern und Bewaffneten und Betrügern und Gaunern. Sie seien in keiner Weise glaubwürdig, sagte der Anwalt John Moran.
Anwalt Galanter schätzte, dass bis zum Prozessbeginn ein Jahr vergehen könne. Im Fall einer Verurteilung wegen Entführung droht Simpson lebenslange Haft mit der Möglichkeit einer Bewährungsstrafe. Bewaffneter Raub wird mit Haft geahndet.
Simpson ging im Juni 1994 mit einer beispiellosen Verfolgungsjagd in die Kriminalgeschichte der USA ein. Die Polizei von Los Angeles hatte ihm damals einen Tag Zeit gegeben, um sich zu stellen. Simpson wurde des Mordes an seiner Exfrau Nicole Brown Simpson und ihres Freundes Ron Goldman beschuldigt. Er fuhr mit einem Geländewagen davon, verfolgt von der Polizei und Fernsehteams, die live darüber berichteten. Nach einem aufsehenerregenden Prozess wurde Simpson 1995 von der Doppelmordanklage freigesprochen. In einem Zivilprozess wurde er später jedoch für schuldig befunden und zu einer Entschädigungszahlung von 33,5 Millionen Dollar (22,8 Millionen Euro) verurteilt.
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