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NY: Musharraf trifft sich mit jüdischen Vertretern

Drei Tage nach seinem historischen Händeschütteln mit Ariel Sharon am Rande des New Yorker UN-Weltgipfels ist der pakistanische Staatschef Musharraf erstmals mit jüdischen Vertretern zusammengekommen.

Als erster Präsident eines moslemischen Staats, der keine diplomatischen Beziehungen mit Israel unterhält, traf sich Musharraf am Samstag zu Gesprächen mit führenden Vertretern des Amerikanischen Jüdischen Kongresses in einem New Yorker Hotel.

Diese empfingen Musharraf mit langanhaltendem Applaus. Der Vorsitzende des Jüdischen Kongresses, Jack Rosen, würdigte seinen „Mut, Führerschaft und Weitsicht“. Der demokratische US-Abgeordnete und Holocaust-Überlebende Tom Lantos bezeichnete ihn als das Sinnbild eines moderaten und toleranten moslemischen Führers.

„Ich hätte nie gedacht, dass die jüdische Gemeinschaft einem Moslem und dazu noch einem Pakistaner in Uniform jemals einen solch warmen Empfang bereiten würde“, erwiderte der pakistanische Präsident. Nach Angaben des Jüdischen Kongresses war das Treffen das Ergebnis zweijähriger Geheimgespräche. Musharraf ist ein wichtiger Verbündeter der USA in ihrem Antiterror-Krieg.

In den vergangegen Monaten hat er sich wiederholt gegen den islamischen Extremismus ausgesprochen. Vor einem Jahr stellte er vor der Organisation der Islamischen Konferenz sein Konzept eines „aufgeklärten und gemäßigten“ Islam vor. Wegen seiner Haltung hat der Präsident zahlreiche Feinde im eigenen Land; im Dezember 2003 überlebte er zwei Anschlagsversuche islamischer Extremisten.

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