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NY: Hinweise auf Selbstmordversuch

Die Explosion eines vierstöckigen Hauses in der feinen New Yorker Upper East Side war kein Unglück, sondern ein Selbstmordversuch des Besitzers.  

Das geht aus einem Schreiben des Mannes an seine von ihm getrennt lebende Frau hervor. Bei der Explosion waren 15 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Das Gebäude im Wert von mehr als neun Millionen Dollar (7,1 Millionen Euro) war nur noch Schutt und Asche.

Die „New York Daily News” zitierte am Dienstag aus dem 14-seitigen Brief des Hausbesitzers, den dieser unter anderem auch an den kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger und den Nachrichtensender Fox News adressiert hatte. Danach drohte der 66 Jahre alte Arzt, der in dem Gebäude auch eine Praxis unterhielt, er werde das Haus „nur tot verlassen”. Statt Gold werde seine Frau durch die Scheidung „nur Schutt” gewinnen, schrieb der gebürtige Rumäne.

Im Zuge seines Scheidungsverfahrens war ihm am Freitag ein Räumungsbefehl übergeben worden, wie einer seiner Kollegen der Zeitung sagte. „Es war kein Unglück”, sagte der Arzt, der mit dem mutmaßlichen Täter zusammenarbeitete. „Das Haus war sein einziger Besitz.” „Er liebte diesen Platz (…) und hatte (bis zum Räumungsbefehl) immer noch gehofft, ihn behalten zu können”.

Der Hausbesitzer war der einzige, der sich zum Zeitpunkt der Explosion in dem Gebäude aufhielt. Er war von seiner Wohnung im vierten Stock mit den Trümmern in die Tiefe gestürzt. Durch lautes Rufen dirigierte er die Feuerwehr selbst zu der Stelle, wo er eingeschlossen war, und konnte schwer verletzt geborgen werden. Nach Angaben seines Kollegen räumen ihm die Ärzte im Krankenhaus „eine 20-prozentige Überlebenschance” ein.

Augenzeugen hatten am Montag von einem Knall mit anschließendem Grollen und einer schwarzen Rauchwolke am wolkenlosen Morgenhimmel berichtet. „Es hörte sich an wie am 11. September”, sagte einer. Ein Nachbar berichtete: „Das ganze Gebäude ist direkt vor meinen Augen explodiert.” Der Talkmaster Larry King, der sich in einem nahe gelegenen Hotel aufhielt, sagte, das Ganze habe wie ein Erdbeben gewirkt: „Ich habe noch nie so ein Geräusch gehört.” Der anschließende Brand wurde von 170 Feuerwehrleuten gelöscht.

Am schlimmsten verletzt wurde eine 22-jährige Frau. Sie musste einer schweren Operation unterzogen werden. Die anderen Verletzten, unter ihnen auch zehn Feuerwehrleute, mussten nicht stationär behandelt zu werden, hieß es in der Zeitung. Eine Sprechstundenhilfe des Arztes war am Unglückstag zu spät zur Arbeit gekommen, was ihr möglicherweise das Leben rettete.

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