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Nur zehn Frauen in Bürgermeister-Direktwahl

Bregenz - Bei den Vorarlberger Gemeindewahlen am 14. März werden die Bürgermeister in 63 der 96 Kommunen direkt gewählt, in 37 Orten tritt dabei mehr als ein Kandidat an. Unter den insgesamt 140 Bewerbern um den Bürgermeistersessel finden sich lediglich zehn Frauen - noch um eine weniger als vor fünf Jahren.

Derzeit haben in drei Vorarlberger Gemeinden Frauen das Sagen. Bei den drei Bürgermeisterinnen handelt es sich um Mechtild Bawart (Weiler, Bezirk Feldkirch) sowie um Elisabeth Wicke und Renate Schrammel in den beiden Bregenzerwälder Ortschaften Mellau und Schröcken. Während die ÖVP-Politikerin Bawart 2005 in der Direktwahl mit knapp 85 Prozent Stimmenanteil einen Erdrutschsieg einfuhr, erreichte Wicke – ohne Gegenkandidat – lediglich 50,6 Prozent an Zustimmung. Schrammel wurde von der Gemeindevertretung zur Bürgermeisterin gewählt.

Bawart ist im Gegensatz zu Wicke und Schrammel auch dieses Mal direkt wählbar. In Mellau kandidiert heuer anders als 2005 keine Liste mehr, in Schröcken wie vor fünf Jahren die “Bürgerliste”. Während Wicke aber bei entsprechender Entscheidung der Gemeindevertretung für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht, kündigte Schrammel ihrerseits bereits im Jänner an, sich nach zwei Perioden als Bürgermeisterin zurückzuziehen.

Von den zehn Kandidatinnen haben sich neben Bawart lediglich drei schon 2005 um den Bürgermeistersessel bemüht, nämlich Karin Fritz (G) in Bludenz, Elisabeth Märk in Hohenems (S) sowie Hermelinde Rietzler auf der “Unabhängigen Namensliste” in Zwischenwasser (Bezirk Feldkirch). Außer Bawart und Rietzler gehen die Politikerinnen ausschließlich für die Grünen (drei) und die SPÖ bzw. eine SPÖ-nahe Liste (fünf) ins Rennen. Eine freiheitliche Bürgermeister-Kandidatin gibt es nicht.

Wie vor fünf Jahren in Hohenems werden auch heuer nur in einem einzigen Ort zwei Frauen in der Bürgermeister-Direktwahl aufeinandertreffen, nämlich in Feldkirch. Dort kämpfen Marlene Thalhammer (G) und Rita Maria Reisch (S) um die Gunst der Wähler. Realistische Chancen auf den Wahlsieg haben sie angesichts der Dominanz von ÖVP-Bürgermeister Wilfried Berchtold, der zuletzt über 70 Prozent der Stimmen erhielt, allerdings keine. Von den 2005 gescheiterten Bürgermeister-Kandidatinnen erreichte Maria Zerlauth (Liste AKS lebenswert) in Bludesch im Bezirk Bludenz mit 31,10 Prozent das beste Ergebnis.

Als erste Frau in Vorarlberg hatte es im Februar 1998 die aktuelle ÖVP-Nationalratsabgeordnete Anna Franz zur Ortschefin gebracht. Ihren Bürgermeisterposten in Bezau im Bregenzerwald gab sie knapp fünfeinhalb Jahre später aufgrund ihrer Doppelbelastung – 2002 hatte sie ein Nationalratsmandat erhalten – auf.

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