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Nun Designer-Mode bei Hofer

Ab 8 Uhr wird in 421 Filialen in ganz Österreich derselbe Ansturm erwartet wie damals, als Hofer das erste Mal Computer verkaufte. Inzwischen verkauft niemand mehr PC als Hofer. Denselben Erfolg erwarten sich die Hofer-Vorstände vom Einstieg in die Modebranche. Bilder

Das Konzept, Designermode auf dem Massenmarkt anzubieten ist nicht neu, war aber bisher nur bei „Moderiesen” wie H&M oder Mango zu finden. Seit 2004 konnten dort Teile von Lagerfeld, Stella McCartney oder „Nebenerwerbs-Designern” wie Madonna oder Penelope Cruz zu Schnäppchenpreisen erworben werden. Was Modediskonter können, kann ein Lebensmitteldiskonter wie Hofer allemal, dachten sich die Hofer-Vorstände. Mit Haute Couture-Schneider Nhut La Hong, der 1981 mit seiner Familie aus Vietnam emigrierte und in Bregenz vorübergehend sesshaft wurde, war auch schnell ein Designer gefunden, der die gewagte Idee in die Realität umsetzen sollte.

Umbau in der Nacht

Das eigentliche Mastermind hinter der Mode-Sensation ist allerdings PR-Expertin Erika Rumpold, die seit 2007 Miteigentümerin der La Hong GmbH ist: „Wir sind ganz aufgeregt, weil wir selber nicht wissen, wie die Idee bei den Kunden ankommt.” Erst in der Nacht von gestern auf heute wurden in den 421 Filialen die Store-in-Store-Bereiche aufgebaut, in denen eigens geschultes Personal bedient. „H&M oder Mango sind für uns keineswegs Vorbilder. Wir haben ganz andere Qualitätsansprüche in unsere Produkte gesetzt. Hochwertige Materialien waren eine Selbstverständlichkeit für einen Designer wie La Hong”, so Rumpold. Die Teile – sie können nach dem Kauf auch umgetauscht werden – gibt es in exklusiven Geschenkboxen. Und auch die Angst, dass man beim Kauf eines modischen Produktes Massen von Menschen im selben Outfit sieht, nimmt Rumpold den potenziellen Käufern: „Von einzelnen Teilen gibt es oft nur zehn Stück pro Filiale.” Noch gibt es keine Umkleidekabinen in den Shops, die sollen aber, wenn es nach Rumpold geht, bei Erfolg des Labels mit dem Namen „lineight” in Zukunft kommen. Wie definiert Rumpold den Erfolg: „Wir träumen davon, dass die Produkte bis Samstag ausverkauft sind. Aber spätestens in zwei Wochen soll die erste Kollektion verkauft sein.” Die zweite soll im Herbst folgen. „Wir werden dann keine Basics mehr anbieten, sondern noch stärker in den Prêt-à-Porter-Bereich gehen.

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