Am Gelände selbst war vorerst nur eine überschaubare Zahl von Nuke-Anhängern zu sehen. Erst zum Auftritt von “Fettes Brot” um 21.10 stürmten die Massen vor die Open-Air Sun Stage. Der Höhepunkt des Tages für Reggae-Fans war die Show von “Mono & Nikitaman” in der Halle. Als Hauptact des Abends gaben “The Chemical Brothers” den Festivalbesuchern die Möglichkeit abzutanzen – die jedoch so mancher nicht mehr wahrnahm.
Wahrscheinlich von den Erinnerungen, als das Nuke-Festival noch im niederösterreichischen Hofstetten statt fand, geprägt, tauschte der Großteil der weiblichen Festivalbesucher ihre Ballerinas gegen schicke Gummistiefel ein. Denn 2005 versanken die Besucher am Ackergelände des Festivals in Hofstetten regelrecht im Schlamm. Bereits zum dritten Mal fand heuer das Nuke-Festival am asphaltierten Gelände des St. Pöltner Veranstaltungszentrums statt. Ein weiterer Vorteil, neben dem schlammlosen Gelände, sind die vorhandenen Toilettenanlagen mit Fließwasser, dank deren man sich den sonst oft üblichen und sehr ungustiösen Gang auf eine berüchtigte mobile Toilette erspart.
Aber auch sonst haben die Veranstalter, die auch für das Nova Rock und Frequency verantwortlich sind, mit allerlei Attraktionen aufgewartet, damit den Besuchern während des zweitägigen Festivals nicht langweilig wird: Mit Bungee Jumping, einer herkömmlichen wie mobilen Kletterwand oder einem Menschenwuzler-Turnier konnte die Zeit bis zum Beginn und zwischen den Konzerten überbrückt werden. Der Refreshment Tunnel, ein mit kühlem Wasser benetzender Durchgang, wurde eher nicht benutzt, war doch das Wetter vor allem am Nachmittag sehr unbeständig. Allen Befürchtungen zum Trotz gab es keinen Regen, als die englischen Stereo MCs am späten Nachmittag “Step it Up” vor einer überschaubaren Zahl von Zuschauern erklingen ließen, setzten sich sogar ein paar Sonnenstrahlen durch.
Richtiger Andrang herrschte erst, als um 21.10 Uhr Fettes Brot auf die Bühne trat. Die Hamburger hatten Start-Schwierigkeiten, das Publikum ließ sich dann aber mit “Bettina, zieh dir bitte etwas an” aus ihrem im März erschienen Album “Strom und Drang” anheizen. Fettes Brot war letztendlich auch der wahre Hauptact des Abends, es schien, dass der Großteil der Festivalbesucher am Freitag wegen ihnen den Eintritt zahlten. Nach ihrem gut 75-minütigen Auftritt gaben sie auch noch eine (von den Festivalbesuchern ungefragte) Zugabe und traten nach ihrem Klassiker aus 2001 “Schwule Mädchen” von der Bühne.
Höhepunkt für Reggae-Anhänger war bereits am Nachmittag das gute Stimmung verbreitende Konzert der deutsch-österreichischen Band “Mono & Nikitaman”. Insgesamt war die Stimmung am St. Pöltner Festival-Gelände jedoch eher zurückhaltend. Als die legendären Big-Beat Pioniere von “The Chemical Brothers” auf die Open Air Bühne traten, waren nur mehr wenige Besucher tanzfreudig. Stattdessen legten sich immer mehr von ihnen, teilweise auch auf Grund übermäßigen Alkoholkonsums, auf den Boden, um zu schlafen.
Dramatische Vorfälle hatte die Rettungsmannschaft nicht zu melden, bis Mitternacht wurden fünfzig Versorgungen verzeichnet. Dies liege “ganz im Durchschnitt des Festivals” und behandelt wurde “das übliche Spektrum von Schnittverletzungen, Kopfschmerzen und Alkoholauswirkungen”, so ein Sanitäter.
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