Bereits das Fußball-WM-Semifinale zwischen Brasilien und Deutschland hatte Jeannée zum Anlass genommen, seine Kolumne mit NS-Anspielungen zu spicken. Nun darf er in Österreichs größter Tageszeitung nachlegen.
“Totaler 7:1-Sieg”
Erneut an Joachim Löw gerichtet schreibt er “aus aktuellem Anlass” von “Ihrem totalen 7:1-Sieg” und lobt die “deutschen Tugenden in elf deutschen Sportlern”.
#Jeannee provoziert weiter. “Totaler Sieg” und “Jogi über alles” pic.twitter.com/1gQ7r0zWzb
— Jakob Penner (@JakobPe) 9. Juli 2014
Jeannée fantasiert “Endspielsieg” herbei
Ein Teil dieser “Post von Jeannée” ist eine Wiederholung der Kolumne, die bereits am Dienstag erschienen ist. Darin wandelte er das Deutschlandlied ab, zitierte ein altes SA-Kampflied und sehnte den “Endspielsieg” herbei. Jeannée spielte damit auf alte Nazi-Diktion an.
“Krone” streicht über Nacht NS-Anspielungen
Der “Krone”-Chefredaktion ging das dann offenbar doch zu weit. In Teilen der Morgenausgabe wurden zumindest die auf SA-Kampfgesänge und “Endsieg” anspielenden Passagen gestrichen. “Wurde korrigiert” und “Text geändert”, meinte etwa Richard Schmitt, der bei der “Krone” als Berater von Herausgeber und Chefredakteur Christoph Dichand fungiert, im Kurzmitteilungsdienst Twitter. Nähere Infos zu den internen Diskussionen über die Jeannée-Kolumne wollte Schmitt im sozialen Netzwerk aber nicht geben.
Abwandlung des Deutschlandlieds
Die Abwandlung des Deutschlandlieds mit “Jogi, Jogi, über alles, über alles in der Welt” findet sich nun neuerlich, wobei Jeannée erklärt, damit nur seine Liebe zum deutschen Fußball zum Ausdruck bringen zu wollen. Das Deutschlandlied wurde 1922 zur offiziellen Nationalhymne, allerdings wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nur mehr die dritte Strophe gesungen. Seit 1991 ist diese Version die gültige Hymne.
Shitstorm auf Twitter
Auf Twitter hagelte es bereits nach der Veröffentlichung der mit NS-Anspielungen gespickten Jeannée-Post vom Dienstag Kritik. Beim Österreichischen Presserat war eine Lesermitteilung dazu eingegangen. Einer der Senate werde sich mit der Causa beschäftigen, hieß es auf APA-Nachfrage. Eine Stellungnahme wolle man deshalb derzeit nicht abgeben, um einer Entscheidung nicht vorzugreifen.
(red/APA)
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