Der wackelt laut den Umfragen, die der FPÖ einen starken Aufwärtstrend prognostiziert und den Grünen eher einen schwachen Gewinn oder gar die Stagnation.
Einmal haben die Grünen bei einer österreichweiten Wahl schon besser abgeschnitten als 2006 bei der NR-Wahl – nämlich bei der EU-Wahl 2004, wo sie 12,89 Prozent erreichten. Das waren auch die einzigen beiden zweistelligen Ergebnisse auf Bundesebene. Ihre ersten zweistelligen Nationalratswahlergebnisse in einzelnen Ländern schafften die Grünen 1999, in Vorarlberg und Wien. Dort blieben sie seither über der Zehn-Prozent-Hürde. 2002 kamen noch Salzburg und Tirol dazu, 2006 gab es erstmals ein zweistelliges Ergebnis in Oberösterreich.
2006 bestätigten sich die beiden Hochburgen Vorarlberg mit 16,45 Prozent und Wien mit 17,38 Prozent – und dort vor allem die Bezirke innerhalb des Gürtels mit dem absoluten Spitzenreiter Neubau (mehr als 35 Prozent). Die schwächsten Ergebnisse gab es wie üblich im Burgenland (5,81) und Kärnten (7,51). In vier Ländern (Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Wien) lagen die Grünen auf Platz 3 vor der FPÖ. In Kärnten waren sie Vierte vor der FPÖ, sonst überall Vierte hinter der FPÖ.
Die grüne Nationalrats-Fraktion ist heute zweieinhalb mal so groß wie 1986: Mit acht Abgeordneten zogen sie ins Hohe Haus ein, heute sind es 21. Als drittstärkste Partei konnten die Grünen 2006 erstmals die Dritte Nationalratspräsidentin und eine Volksanwältin stellen. Bleiben sie heuer hinter der FPÖ, sind diese beiden Posten wieder weg.
Die Zuwächse der Grünen haben sich zuletzt wieder abgeschwächt: Vergrößerte sich 1999 die Zahl ihrer Wähler noch um fast 47 Prozent, waren es 2002 schon weniger mit 36 Prozent und 2006 nur mehr rund zwölf Prozent Wählerzuwachs.
Auch auf Landtagsebene zeigt sich das Wachstum der Grünen gebremst: Nach großen Erfolgen unter der schwarz-blau-orangen Koalition – wo die Grünen ihre Wählerschaft um mehr als die Hälfte vergrößerten – brachten schon die Landeswahlen 2005 erste Rückschläge. Und bei der heurigen Tiroler Landtagswahl am 8. Juni erlitten sie ihre erste Wahlschlappe seit zehn Jahren. Sie fielen von 15,59 Prozent (der absolute Erfolg in Bund oder Land) auf 10,40 zurück. Schon im März hatten sie in NÖ wenig Grund zur Freude. Den Landtagsrekord halten jetzt die Wiener Grünen mit 14,67 Prozent.
In NÖ und Tirol gelang es den Grünen bei den Landtagwahlen nicht, ihren jeweils bei der vorigen Wahl eroberten dritten Platz vor der FPÖ zu verteidigen. In Tirol fielen sie sogar auf Platz 5 zurück, weil dort der Newcomer Fritz Dinkhauser Zweiter wurde. Nun liegen sie nur noch im Nationalrat knapp und in Oberösterreich (wo es die einzige schwarz-grüne Regierung gibt) vor der FPÖ.
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