Nowotny: "Keine Gefahr für Immobilienblase in Österreich"

“Wir sehen in Österreich keine ‘Bubble’, keine massive Entwicklung der Preise im Realitätensektor”, betonte Nowotny. Was man sehe, seien lokale Besonderheiten und vor allem auch, dass die Immobilienkäufe nur zu einem geringen Teil kreditfinanziert seien, “sodass das Entstehen von Blasen dadurch nicht gegeben ist”.
Eindämmende Notenbankpolitik
In Bezug auf die negativen Nebeneffekte der EZB-Maßnahmen meinte Nowotny noch, es sei in dieser Situation der europäischen Wirtschaft notwendig gewesen, auf eine Notenbankpolitik zu gehen, die auf niedrige Zinsen setze und die eine massive Versorgung mit Liquidität erreiche. Das habe geholfen, die Krise zumindest einzudämmen.
Wie jede wirtschaftspolitische Maßnahme habe dies Nebeneffekte, die sich etwa in niedrigen Zinsen für Sparguthaben aber auch niedrigen Zinsen für Staatsanleihen zeigten, und damit auch die Ertragskraft von Pensionsfonds oder Lebensversicherungen zumindest kurzfristig schwächen könnten.
Massenarbeitslosigkeit verhindern
Eine Zentralbank müsse diese Nebeneffekte natürlich auch berücksichtigen, müsse dies auch in die Gesamtbetrachtung einbeziehen. So gesehen sei es wichtig, die Expansion fortzuführen, um ein Absinken in eine zweite große Krise zu verhindern.
Das wichtigste verteilungspolitische Ziel der Notenbankpolitik sei es, Massenarbeitslosigkeit zu verhindern. “Kein Zustand ist so negativ für die Einkommensverteilung wie Massenarbeitslosigkeit”, sagte Nowotny. Daher seien Einschränkungen durch Nebeneffekte in diesem Zusammenhang zu sehen. Dabei müsse auch genau beobachtet werden, wie sich die Dinge entwickeln. Das sei nicht für alle Zeiten so vorgesehen.
EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coure betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung einer starke Regulierung. Man dürfe vor allem keine falschen Anreize setzen. (APA)
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