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Notfall erkennen, richtig reagieren: Was Katzenhalter wissen sollten

Wie erkennt man, wie es der Katze geht und wann sollte man zum Tierarzt?
Wie erkennt man, wie es der Katze geht und wann sollte man zum Tierarzt? ©VOL.AT/Mayer, Canva
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Katzen zeigen Schmerzen oft erst spät – für Halter ist es daher wichtig, genau hinzuschauen. Tierärztin Tanja Warter erklärt, worauf zu achten ist und wann man zum Tierarzt sollte.

Katzen verbergen Schmerzen häufig sehr gut. Warter betont, dass vor allem Halter, die ihr Tier gut kennen, subtile Veränderungen bemerken können. Dazu zählen etwa Rückzug, verändertes Verhalten oder das Verlassen gewohnter Routinen. "Wer seine Katze gut kennt und sie auch gut beobachtet, der wird plötzlich kleine Veränderungen feststellen."

Kleine Zeichen ernst nehmen

Sobald solche Anzeichen auftreten, rät die Tierärztin dazu, nicht zu zögern. "Bei kleinen Anzeichen dann auch wirklich zu sagen, ja, lieber mal anschauen lassen", gibt sie zu verstehen. Denn selbst stärkere Schmerzen könnten von Katzen so lange wie möglich versteckt werden.

Nierenerkrankungen: Oft unerkannt

Ein Beispiel für eine schwer erkennbare Erkrankung sei laut Warter die chronische Niereninsuffizienz. Diese schleiche sich oft unbemerkt ein und könne ohne regelmäßige Kontrollen lange unentdeckt bleiben. Aus diesem Grund empfiehlt sie ab einem bestimmten Alter der Katze regelmäßige Nierenwert-Kontrollen beim Tierarzt.

Video: Notfälle bei Katzen erkennen und handeln

Hausapotheke für Katzen: Was sinnvoll ist

Auch für Katzen könne es sinnvoll sein, eine kleine Hausapotheke bereitzuhalten. "Es ist gut, wenn man ein bisschen Schmerzmittel daheim hat. Es ist gut, wenn man ein bisschen Verbandssachen daheim hat", sagt Warter. Grundsätzlich sei jedoch Vorsicht geboten, denn Katzen sind sehr sensibel gegenüber vielen Substanzen. Die Auswahl an geeigneten Medikamenten sollte immer mit dem Tierarzt abgesprochen werden.

Schmerzen bei Katzen erkennen

Tierärztin Tanja Warter erklärt, worauf Halter achten sollten – und wann der Gang zum Tierarzt nötig ist.

Katzen verbergen Schmerzen

Viele Katzen zeigen Schmerzen erst sehr spät. Rückzug, verändertes Verhalten oder das Meiden von Routinen sind erste Warnzeichen.

Kleine Zeichen ernst nehmen

Schon subtile Veränderungen sind ein Grund, zum Tierarzt zu gehen. Selbst starke Schmerzen werden oft lange kaschiert.

Nierenerkrankungen oft unbemerkt

Chronische Niereninsuffizienz verläuft schleichend. Ab mittlerem Alter sind regelmäßige Nierenwert-Kontrollen wichtig.

Hausapotheke & Training

Ein kleines Set an Verbandsmaterial und Zeckenzange ist sinnvoll. Medikamente aber nur nach Absprache mit dem Tierarzt. Regelmäßiges Training (z. B. wöchentliches Check‑Up‑Handling) hilft, Tierarztbesuche stressfreier zu gestalten.

Wann sofort zum Tierarzt?

Apathie, Appetitlosigkeit, auffällige Haltung oder starke Verhaltensänderungen sind Notfälle. Auch nach Stürzen oder Unfällen ist rasche Untersuchung nötig.

Sinnvoll seien Produkte gegen Parasiten und eine Zeckenzange. Noch hilfreicher als eine Hausapotheke sei jedoch regelmäßiges Training im Umgang mit dem Tier. Warter empfiehlt: "Jeden Samstag um 9 Uhr nehme ich mal meine Katze, setze sie mir auf den Schoß und versuche mal alles durchzuprobieren, was der Tierarzt so macht." Dazu gehören unter anderem der Blick ins Maul, in die Ohren und die Augen sowie vorsichtiges Abtasten des Körpers. "Damit sie auch an diese Handgriffe gut gewöhnt ist", erklärt sie.

Wann zum Tierarzt, wann in die Klinik?

Tanja Warter nennt klare Anzeichen, bei denen sofort ärztliche Hilfe nötig ist. Dazu zählen Apathie, auffällige Körperhaltung, Appetitlosigkeit und starke Verhaltensänderungen. "All diese Geschichten sind wirkliche Notfälle", betont sie. Auch nach Stürzen – etwa vom Balkon – oder nach Autounfällen sei schnelles Handeln erforderlich. In solchen Fällen sei der Weg zum Tierarzt oder in die Tierklinik dringend angeraten, um innere Verletzungen oder Knochenbrüche rechtzeitig zu erkennen.

(VOL.AT)

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