Die "Ocean Viking" ist mit norwegischer Flagge in Richtung Mittelmeer unterwegs, berichteten die beiden Hilfsorganisationen. An Bord befinden sich 31 Crewmitglieder. "Wir können nicht tatenlos zusehen, wie Menschen im Mittelmeer sterben", so Claudia Lodesani, Präsidentin von MSF in Italien.
Der italienische Innenminister Matteo Salvini, der seit über einem Jahr eine Einwanderungspolitik der "geschlossenen Häfen" für private Rettungsschiffe betreibt, reagierte polemisch auf die Nachricht des Einsatzes der "Ocean Viking" im Mittelmeer. "Jetzt starten sogar Schiffe von der Nordsee, um Schlepper im Mittelmeer zu unterstützen: Einfach verrückt! In Italien bleiben die Häfen geschlossen", so der Innenminister und Chef der rechten Regierungspartei Lega auf Facebook.
"Europäische Politiker wollen glauben machen, dass das Ertrinken Hunderter Menschen und das Leid Tausender in Libyen gefangener Flüchtlinge und Migranten ein gerechtfertigter Preis dafür sind, Migration zu kontrollieren", sagte Sam Turner, Leiter der Hilfe von Ärzte ohne Grenzen in Libyen und im Mittelmeer, in einer Aussendung der Organisation am Sonntag. "Während sie das angebliche Ende der sogenannten Flüchtlingskrise in Europa verkünden, verschließen sie bewusst die Augen vor der schweren humanitären Krise, die durch ihre Politik in Libyen und auf dem Meer verlängert wird. Solange diese vermeidbaren Todesfälle und dieses vermeidbare Leid weitergehen, weigern wir uns, tatenlos zuzusehen."
Das Kreuzfahrtschiff "Marella Discovery" hat indes vor der griechischen Halbinsel Peloponnes 111 Migranten aufgenommen, die mit einem Boot nach Italien zu gelangen versuchten. Die Menschen - darunter 33 Minderjährige - wurden zum griechischen Hafen Kalamata gebracht. Das teilte die griechische Küstenwache am Sonntag mit.
(APA)
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