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Norwegen: Frauenquote per Blauen Briefen

Knapp fünfzig norwegische Aktiengesellschaften erhalten schriftliche Verwarnungen, weil sie in ihrem Aufsichtsrat noch nicht die gesetzlich vorgeschriebene Frauenquote von 40 Prozent erfüllt haben.

Wie die Osloer Zeitung “Aftenposten” am Montag berichtete, wollen die zuständigen Behörden die “Blauen Briefe” in dieser Woche verschicken.

Die Vorschrift wurde bereits 2003 vom Parlament beschlossen, wurde aber erst nach mehr als drei Jahren Vorlaufzeit zum Jahreswechsel wirksam. Betroffen sind die 500 als ASA (“Allmennaksjeselskap”) geführten Unternehmen. Nach Berechnungen des Institutes für Unternehmensvielfalt in Oslo ist die Zahl von Frauen in den Aufsichtsräten der betroffenen Unternehmen von 250 im Jahr 2003 auf jetzt 911 gestiegen. Das entspricht einer Gesamtquote von 38 Prozent.

Den noch nicht ausreichend mit Frauen im Aufsichtsrat besetzten Unternehmen droht die Zwangsauflösung, wenn sie nach Erhalt einer schriftlichen Verwarnung nicht innerhalb eines Monates Abhilfe geschaffen haben. Die Chefin des Institutes für Unternehmensvielfalt, Marit Hoel, meinte in “Aftenposten”: “Wir bekommen täglich Meldungen über Neuwahlen für Aufsichtsräte. Es wird wohl kaum noch ein Unternehmen übrigbleiben, wenn die Frist in einem Monat abgelaufen ist.”

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