Im Bergenser Hafen beginnen und enden die Fährreisen der Hurtigruten. Eisenbahnen aus ganz Skandinavien halten hier, der Flughafen ist verhältnismäßig groß. In der alten Hansestadt herrscht heute noch das geschäftige Treiben eines Knotenpunktes und Umschlagplatzes. Auf dem Markt direkt am Hafen wird vor allem eins verkauft: Fisch.
Die 225 000 Einwohner haben ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und behaupten von sich, dass sie nicht aus Norwegen kommen, sondern aus Bergen. Wenn man das gesunde Ego gleich wieder dämpfen will, fragt man nach den täglichen Regenstunden. Denn in Bergen nieselt, tropft und schauert es ziemlich oft: 275 Regentage im Jahr weist die Statistik aus. An den sieben Bergen rund um die Universitätsstadt bleibt jede Wolke hängen. Aber davon sollte man sich nicht abhalten lassen. Denn an Sonnentagen ist Bergen Idylle pur. Und was jeder Besucher unbedingt sehen muss, ist ohnehin großteils überdacht: die Håkonshalle, der Rosenkrantz-Turm und Edvard Griegs Haus Troldhaugen.
Fassaden des Reichtums
Alle Gebäude liegen nicht weit vom Zentrum der Stadt, das geprägt wird vom Hafenbecken. An seiner Ostseite Bryygen liegt das Viertel der deutschen Hanse: Die bunten Holzhäuser waren die Geschäfts- und Wohnhäuser der Kaufleute, die vom 14. Jahrhundert an den Wohlstand der Stadt sicherten.
Heute sind sie UNESCO-Weltkulturerbe und mit vielen Kneipen, Restaurants und gemütlichen Läden die beste Anlaufstelle für Touristen. Den Reichtum der Kaufmannsstadt sieht man den Fassaden der Stadt heute noch an.
Auszug der Musikhelden
Wer auf seinem Spaziergang durch Bergen zwischen den alten Holzhäusern, engen Gassen und Treppen auf eine Gruppe marschierender, trommelnder Jungen trifft, sollte sich nicht allzu sehr wundern. Nein, die Norweger leben nicht mehr in der Vergangenheit, befürchten auch keinen Angriff aus dem Osten. Die fünf- bis achtzehnjährigen Bergenser schultern Armbrust oder Holzgewehr und setzen die Tradition der Buekorps (Jungenkorps) fort.
Ein Großteil der Jugend aus Bergen vertreibt sich die Zeit jedoch anders: Rund um die Uni entstehen laufend neue Bars, Klamottenläden und Restaurants. 300 Künstler haben in der United Sardines Factory, einer ehemaligen Sardinenfabrik, am Hafen ihre Ateliers bezogen.
Auch die Musikszene ist ausgeprägt, und mancher Künstler ist weit über die Grenzen Norwegens bekannt geworden: Die Klänge der Kings of Convenience, Ephemera oder Ralph Myers’ Jack Herren Band haben die Fjordlandschaft verlassen.
Jean Pless
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