AA

Nordmazedonien setzt Opfer von Diskobrand bei

Nach dem verheerenden Brand herrscht in Nordmazedonien Staatstrauer.
Nach dem verheerenden Brand herrscht in Nordmazedonien Staatstrauer. ©AFP
Nordmazedonien nimmt Abschied von den meist jungen Opfern des tödlichen Diskothekenbrandes vom Wochenende. In Kocani folgten am Donnerstag hunderte Trauernde den Särgen von 43 Toten. Viele trugen Körbe mit weißen Blumen oder hielten Fotos ihrer Angehörigen in der Hand, als sie zu den frisch ausgehobenen Gräbern zogen. Auf dem Friedhof hielten orthodoxe Geistliche einen Gottesdienst.
Nach Brandkatastrophe: Dutzende Lokale geschlossen
Opfer der Brandkatastrophe in Nordmazedonien identifiziert

Weitere Tote wurden in der Hauptstadt Skopje und fünf weiteren Städten beigesetzt.

59 Tote, 170 Verletzte

Bei dem Brand in der Nacht zum Sonntag waren 59 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen junge Leute, darunter mehrere Mitglieder der Popband DNA, die gerade auftrat, als die Flammen den Nachtclub in Kocani erfassten. Es gab mehr als 170 Verletze. Brandursache war ersten Ermittlungsergebnissen zufolge vermutlich Pyrotechnik auf der Bühne, die die Deckenverkleidung in Brand setzte.

Staatstrauer: Viele Geschäfte im ganzen Land geschlossen

In Kocani sperrte die Polizei um die Gräber einen Bereich für die engsten Angehörigen ab. Helfer von Rotem Kreuz und Rettungskräften standen ihnen bei. Im ganzen Land waren viele Geschäfte geschlossen. Der orthodoxe Erzbischof Stefan mahnte die Menschen, zusammenzustehen. "Nationale Solidarität und Einheit sind in solch schwierigen Zeiten besonders notwendig", sagte er. "Wir rufen alle Gläubigen auf, den Frieden in uns selbst und den Frieden untereinander zu bewahren."

Gesundheitsminister Arben Taravari teilte mit, landesweit würden noch 72 Verletzte in Krankenhäusern behandelt, weitere 101 Patienten würden im Ausland versorgt.

Ermittlungen laufen weiter

Ermittler haben im Zusammenhang mit der Katastrophe mehr als 20 Verdächtige verhaftet, unter ihnen sieben Polizisten. Ihren Erkenntnissen zufolge hat der Club eine Reihe von Sicherheits- und Brandschutzauflagen nicht eingehalten. Außerdem gehen sie Vorwürfen nach, Betriebsgenehmigungen seien illegal erteilt worden.

(dpa)

  • VOL.AT
  • Welt
  • Nordmazedonien setzt Opfer von Diskobrand bei