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Nordkorea: Zugunglück verschwiegen?

Nordkorea soll nach Angaben einer südkoreanischen Hilfsorganisation seit April ein schweres Zugunglück mit mehr als 1.000 Toten vor der Weltöffentlichkeit geheim gehalten haben.

Die Regierung wisse nichts von dem Unglück, sagte eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul am Freitag.

Die buddhistische Gruppe „Good Friends“ berichtete, ein mit Soldaten voll besetzter Zug sei im April auf einer abschüssigen Strecke im Nordosten Nordkoreas wegen Bremsversagens außer Kontrolle geraten und in einen entgegen kommenden Zug gerast. Die Gruppe, die vor allem Hilfe für nordkoreanische Flüchtlinge in China anbietet, berief sich auf nordkoreanische Informanten, ohne sie jedoch näher zu identifizieren.

Die nordkoreanische Regierung in Pjöngjang habe nach dem Unfall im Kreis Kowon in der Provinz Süd-Hamkyong wie in ähnlichen Fällen zuvor eine Nachrichtensperre verhängt, berichtete die Gruppe. Im abgeschotteten Nordkorea ereigneten sich auf Grund des maroden Zustands des Schienennetzes oft folgenschwere Unfälle mit voll besetzten Zügen, sagte eine Sprecherin von „Good Friends“ in Seoul. „Das ist nichts Neues.“ Weil sie ihre Informanten schützen wolle, könne die Gruppe über sie keine näheren Angaben machen.

Im April 2004 wurden bei einem Zugunglück in der nordkoreanischen Stadt Ryongchon in der Nähe zu China knapp 160 Menschen getötet und etwa 1.300 andere verletzt. Südkoreanische Medien hatten zuvor von möglicherweise bis zu 3.000 Toten bei dem Unglück berichtet.

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