"Wir brauchen endlich wieder ein scharfes Profil. Wir müssen Strache rauswerfen und mit Norbert Hofers Kuschelkurs brechen. Es reicht", zitiert oe24.at einen namentlich nicht genannten FPÖ-Parteifunktionär nach der Steiermark-Wahl am Sonntag.
Dass die FPÖ in der Steiermark trotz ihres beliebten Landeschefs Mario Kunasek bei der Landtagswahl abgestürzt ist, scheint in der FPÖ ein Streit über die zukünftige Ausrichtung der Partei auszubrechen.
Die "Hardliner" wollen vor allem auf Herbert Kickls harten Oppositionskurs umschwenken, den Ex-Innenminister die Richtung der Partei bestimmen lassen. Strache müsse aus der Partei geworfen werden, Hofer dürfe Nationalratspräsident bleiben.
Tiroler FPÖ-Chef Abwerzger kritisch
Nach der Wahlschlappe der FPÖ bei der Steiermark-Wahl hat sich Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger ernüchtert gezeigt. "Die Alarmsignale leuchten tiefrot. Der Negativtrend setzt sich fort", sagte Abwerzger im Gespräch mit der APA. Die Gesamtpartei befinde sich "ständig in der Defensive", vor allem die "Spesen-Geschichte hängt uns immer noch nach".
Schuld bei Strache gefunden
Besonders schwer wiege die Niederlage bei der steirischen Landtagswahl, weil die dortige FPÖ "eine unserer stärksten Landesgruppen ist" und mit Mario Kunasek einer der besten und versiertesten Freiheitlichen-Politiker angetreten sei. Doch man müsse sich ständig für etwas rechtfertigen, "was unter anderem ein anderer zu verantworten hat, der - weil suspendiert - derzeit nicht mehr FPÖ-Mitglied ist", nahm Abwerzger Bezug auf Ex-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache.
Dessen Comeback-Andeutungen auf Facebook stießen dem Tiroler FPÖ-Chef ebenfalls sauer auf. "Das ist ein richtiger Affront gegenüber der Partei und dem designierten Wiener Parteichef Dominik Nepp", übte Abwerzger scharfe Kritik am langjährigen freiheitlichen Frontmann.
Bundesparteiobmann Norbert Hofer sah der Tiroler FPÖ-Obmann trotz der erneuten schweren Wahlniederlage indes "nicht geschwächt". Man müsse nun alles daran setzen, wieder in die Offensive zu kommen.
Mölzer empfiehlt Verjüngung
Zur generellen Lage der FPÖ meinte Parteigrande Andreas Mölzer: "Sie muss schauen, dass sie aus der Negativspirale personell und thematisch herauskommt." Sollte im Bund Türkis-Grün komme, habe die FPÖ die Chance, eine "kantige Oppositionspolitik zu machen". Langfristig empfiehlt er seiner Partei eine Verjüngung. Mittelfristig sei das Führungstrio mit Parteichef Norbert Hofer, Klubobmann Herbert Kickl und dem Oberösterreicher Manfred Haimbuchner eine Option, aber es wird "junge neue Kräfte brauchen".
(APA/Red.)
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