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Noch läuft nicht alles rund in Turin

Noch läuft der Olympia-Motor in Turin nicht ganz rund, doch Jacques Rogge bleibt gelassen. "Was zählt ist, was ab dem Tag der Eröffnungszeremonie passiert", sagte der IOC-Präsident zehn Tage vor den Winterspielen.

Der Countdown läuft, und eigentlich sind Probleme und Problemchen in der heißen olympischen Vorbereitungsphase normal. Das weiß auch Rogge aus Erfahrung. Der 63-jährige Belgier hat den wichtigsten Posten im internationalen Sport 2001 vom Spanier Juan Antonio Samaranch übernommen: “Die Leute haben ein kurzes Gedächtnis. Es ist nie leicht gewesen, Olympische Spiele zu organisieren.” Die eigentliche Nagelprobe für die Spiele seien die Spiele selbst und nicht deren Vorbereitung, betonte der Belgier.

Noch versprüht die Stadt am Po kaum olympisches Flair. Knackig wie eine Kirsche ist die Piemont-Metropole sowieso nicht, ohne Schneekleid sowie wenig Olympia-Schmuck an den Hauptstraßen ist vom größten Wintersport-Spektakel kaum etwas zu spüren.

Die Vorhut der Turin-Besucher wird auf harte logistische Proben gestellt: Die Ausschilderung in der Stadt ist vor allem für ortsunkundige Autofahrer mangelhaft. Nach Lingotto? Das ist schon mal richtig, wenn man ins Herz der Spiele will, aber die beste Anfahrt zu den Sportstätten, Medienzentren, Hotels und Parkhäusern gerät zum Rätselraten. Nicht nur die Olympia-Touristen, auch die vom Organisationskomitee TOROC angeheuerten Busfahrer, die nicht aus Turin kommen, müssen die Stadt erst regelrecht erfahren.

Während die Sicherheitsvorkehrungen und Kontrollen von Tag zu Tag verschärft werden, müssen die Techniker an manchen Wettkampfstätten noch einen olympischen Endspurt hinlegen. Für die ersten Journalisten an der Bobbahn gab es nicht einmal Strom, Glasfaserkabel waren falsch verlegt, Standplätze für die Fotografen noch nicht aufgebaut.

Noch sind es zwar zehn Tage bis zum Start, aber die Techniker haben harte Vorgaben: Spätestens bis zum 6. Februar muss alles installiert und getestet sein. Dies scheint nur noch mit einem Notplan möglich. “Jedes Mal, wenn ein Sportereignis in Italien stattfindet, ist es ein kleines Abenteuer”, meinte IOC-Mitglied Richard Pound.

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