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"Nit lugg lo" zählt in Brüssel

Schwarzach - Seit Beginn der österreichischen EU-Mitgliedschaft 1995 ist Herbert Bösch im EU-Parlament vertreten. Schon bald identifizierte er sich mit dem europäischen Gedanken.

„Es gibt kein intelligenteres Projekt als ein gemeinsames Europa“, beschreibt der sozialdemokratische Europaabgeordnete, der sich selbst als Kämpfer gegen Korruption und Betrug bezeichnet. Seinem Vorarlberger Motto bleibt er immer noch treu: „Nur nit lugg lo.“ Nun gibt es für ihn zusätzliche Aufgaben zu bewältigen. Ab sofort tritt Bösch die Nachfolge des Ungarn Szabolcs Fazakas an. Der frisch gewählte Vorsitzende des Haushaltskontrollausschusses im EU-Parlament wird in seiner neuen Funktion die Kontrolle über das jährliche EU-Budget durchführen. 115 Milliarden Euro, auf die er gut aufpassen muss. Erstmalig bekleidet ein Österreicher das Spitzenamt in einem Ausschuss der EUVolksvertretung. Weiter will sich Bösch für „eine korrekte, sparsame und saubere Verwaltung einsetzen“.

Seinen politischen Werdegang startete er nach dem Studienabschluss der Soziologie und Politologie an der Universität Konstanz als Landesvorsitzender der Jungen Generation der SPÖ Vorarlberg. Als Abgeordneter zum Nationalrat schaffte er den Sprung ins Europäische Parlament. Für große Aufregung sorgte der heute 52-Jährige 1998, als er die Schaffung eines unabhängigen Amts für Betrugsbekämpfung forderte. Im Zuge des Rücktritts der EU-Kommission 1999 aufgrund massiver Korruptionsskandale wurde die Betrugsbekämpfungsbehörde tatsächlich installiert. „Es geht mir um den Schutz der europäischen Steuerzahler. Deshalb setze ich mich seit Jahren dafür ein, die EU transparenter und die Verwendung des Europäischen Haushalts korrekter zu machen“, erklärt Bösch.

Grundsätzlich plädiert Bösch für eine positivere Wahrnehmung der EU in Österreich. Man könne nicht auf der einen Seite akzeptieren, dass man bei der EU ist, und andererseits nur darüber meckern, bekräftigt Bösch.

ZUR PERSON

  • Tätigkeit: Vorsitzender des Haushaltskontrollausschusses im EU-Parlament.
  • Geboren: 11. September 1954
  • Familie: Verheiratet, drei Kinder
  • Ausbildung: Studienabschluss der Soziologie und Politologie an der Universität Konstanz
  • Laufbahn: 1978 Landesvorsitzender der Jungen Generation der SPÖ Vorarlberg. 1989 Mitglied des Bundesrates. 1994 Abgeordneter zum Nationalrat. Seit 1995 Mitglied des Europäischen Parlaments.
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