Im Interview mit der Zeitschrift “Madonna” erklärt die 33-jährige Landtagsabgeordnete aus Feldkirch die Pläne der parteiinternen Sammlungsbewegung, die sie gemeinsam mit anderen jungen Mitstreitern geründet hat. Bis zum Bundeskongress der Grünen im November will man ein Konzept erarbeiten, wie man alte Wähler zurückholen und neue gewinnen kann.
Mit dem “Next Generation Lab” würden junge Leute aus allen Bundesländern versuchen, mehr Verantwortung zu übernehmen und dem Neustart der Grünen ihren Stempel aufzudrücken. Mitmachen könne jeder, der jünger als die Partei sei, so die Mitbegründerin der Bewegung.
Zeigefinger muss weg
“Die Grünen haben in der Vergangenheit zu oft mit dem erhobenen Zeigefinger agiert. Der muss weg”, findet Tomaselli eine Erklärung für das Wahldebakel im vergangenen Jahr. Die Grünen müssten wieder mehr über Werte und Haltungen statt über Zahlen und Fakten sprechen, um den Weg zurück zu den Herzen der Menschen zu finden.
Aber auch mit einer anderen Art der Politik müsse die Partei wieder Zugang zum Whälerklientel finden. Die Zeiten, in denen man sich Montags von 19 bis 22 Uhr im Ortsverband getroffen hat, um aktuelle Themen zu diskutieren seien vorbei. Heute geben es viel mehr Möglichkeiten für Debatte und Engagement in Echtzeit: Video-Chats, Abstimmungs-Portale, digitale Kommunikationskanäle. Die Hemmschwelle, politische zu agieren müsse sinken. Wer sich in Zukunft an der Arbeit der Grünen beteiligen möchte, soll an Projekten mitarbeiten können und solle nicht in drögen Sitzungen gleich wieder abgeschreckt werden.
Glaubhaftes Update
Ob am Ende dieses Erneuerungsprozesses weiter der jetzige Partei-Chef Werner Kogler oder doch wieder eine Frau steht, ist für Nina Tomaselli sekundär, solange diese glaubhaft an einem Update der Grünen arbeiten könne. Eigene Ambitionen auf bundespolitische Ämter hegt sie derweil nicht. Ihren persönlichen Platz in der Partei sieht sie mittelfristig noch im Vorarlberger Landtag und eben im “Next Generation Lab”.
(red)
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