“Ich habe schon nach Sotschi gemerkt, dass mein Herz nicht mehr zu 100 Prozent für den Sport schlägt. Es ist mir zuletzt immer schwerer gefallen, ans Limit zu gehen”, erklärte Reithmayer die Beweggründe für das sportliche Aus. Sie freue sich nun auf einen neuen Abschnitt in ihrem Leben.
Ihren größten Erfolg feierte die quirlige Tirolerin bei ihren zweiten Spielen vor vier Jahren im Whistler Sliding Centre mit Olympia-Silber, geschlagen nur von der Deutschen Tatjana Hüfner. Damals hatte sie ihre Zukunft so beschrieben: “Ich rodle, so lange es mir taugt, ich Erfolg habe und mein Körper es zulässt.” Reithmayer hatte wegen ihres Vaters Walter, einem früheren Bobfahrer, mit dem Rodeln begonnen.
Der Anfang war schwierig für die ehrgeizige Reithmayer. 2001 erkrankte sie wegen Matura- und Wettkampfstress an einem Burnout-Syndrom, setzte dann aber doch ihre Karriere fort. Ein Jahr später holte sie WM-Gold bei den Junioren und 2004 WM-Junioren-Silber. In der allgemeinen Klasse gewann Reithmayer bei Weltmeisterschaften zweimal Silber und einmal Bronze mit der Mannschaft, als Solistin holte sie u.a. auch EM-Bronze.
“Ich kann auf viele schönen Erinnerungen in meiner Laufbahn und im Leistungssport zurückblicken, auch wenn es nicht nur positive Jahre gegeben hat, möchte ich diese Zeit auf keinen Fall missen”, blickt Reithmayer, wenige Wochen vor ihrem 30. Geburtstag am 8. Juni, zurück. Zwar werde sie zu Beginn der kommenden Saison wohl auch etwas Wehmut verspüren, aber: “Ich freue mich auch auf einen Herbst und Winter daheim.”
Und nicht zuletzt freut sie sich auf die Ausbildung zur diplomierten Ernährungs-Trainerin auf der Vitalakademie in Innsbruck. “Ich bin neugierig und freue mich auf die Herausforderung, still sitzen und zuhören zu müssen.” Ob sie in Zukunft für Österreichs Rodelsport in einer Funktion zurückkehrt, ist derzeit offen. Vorerst möchte Reithmayer einmal etwas Abstand gewinnen.
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