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Nigeria wählt Präsidenten und Parlament

Überschattet von Gewalt haben am Samstag in Nigeria die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen begonnen. Die 120.000 Wahllokale sollten von 10.00 bis 17.00 geöffnet sein.

Wenige Stunden vor der Öffnung der Wahllokale versuchten Aufständische, den Sitz der Wahlkommission in der Hauptstadt Abuja anzugreifen. Die Polizei erklärte, ein mit Benzin- und Gaszylindern beladener Tanklastzug habe das Gebäude nicht erreicht. Der Angreifer habe einen Stein auf das Gaspedal des Fahrzeugs gelegt, das offenbar in das Büro rasen sollte. Ein Hindernis habe das jedoch verhindert, erklärte die Polizei.

Für die Demokratie in dem mit 140 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Afrikas ist die Wahl ein Meilenstein, da erstmals seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1960 ein gewählter Politiker die Macht an einen anderen abgibt. Die 61 Millionen Menschen, die sich als Wähler haben registrieren lassen, können bei der Präsidentenwahl zwischen 25 Kandidaten entscheiden.

Dass es immer noch große Probleme gibt, zeigten aber die Gouverneurswahlen vom 14. April, die von Betrugsvorwürfen und tödlicher Gewalt überschatteten waren. Präsident Olusegun Obasanjo räumte ein, dass die Wahlen nicht perfekt gelaufen seien, doch sei Nigeria „auf seiner demokratischen Reise“ noch nie so weit gekommen. Er rief seine Landsleute am Freitag zur friedlichen Teilnahme an den Wahlen am Samstag auf.

Die 120.000 Wahllokale sollten von 10.00 bis 17.00 (11.00 Uhr bis 18.00 Uhr MESZ) geöffnet sein. Um die Präsidentenwahl zu gewinnen, muss ein Kandidat eine Mehrheit der Stimmen landesweit und mindestens ein Viertel der Stimmen in 24 der 36 nigerianischen Teilstaaten bekommen. Wenn es keinen Sieger gibt, findet innerhalb eines Monats eine Stichwahl statt. Die neue Regierung soll ihr Amt am 29. Mai antreten.

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