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Nie mehr putzen?

Der Traum von Hausfrauen und Hausmännern auf ein Leben ohne Putzlappen und Scheuermilch könnte vielleicht doch Wirklichkeit werden.

Forscher haben erstmals Edelstahlwaschbecken sowie Badezimmerarmaturen mit Schichten überzogen, die verhindern, dass Fingerabdrücke und Wassertropfen Spuren hinterlassen. Bei der so genannten „Sol-Gel-Technik“ bleibe die Oberfläche anders als bei allen bisherigen Methoden glänzend, teilte die Frauenhofer- Gesellschaft in München mit. An den Forschungen beteiligt sind das Frauenhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart und das Frauenhofer Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg.

„Wenn es gelänge, schmutzabweisende, glänzende Chromarmaturen auf den Markt zu bringen, wäre das ein echter Durchbruch“, betonte der Projektleiter am IPA, Siegfried Berg. Denkbar seien dann schmutzabweisende Bodenfliesen, Töpfe, Badewannen, Waschbecken und Autos. Grundsätzlich ließen sich alle Materialien mit den Polymeren beschichten, die die zum Aushärten nötige Temperatur überstünden, hieß es.

Die Polymere, die in einem mehrstufigen Prozess aufgebracht und ausgehärtet würden, bildeten eine glatte Schicht, der Glanz von Chrom und Edelstahl bleibe erhalten. Die Beschichtung habe eine niedrige Oberflächenenergie, weise deshalb den Schmutz ab und sei leicht zu reinigen. Bisher konnte eine solche Schmutz abweisende Beschichtung lediglich über den „Lotuseffekt“ erzielt werden, bei dem aber eine noppenartige Struktur notwendig ist.

Die Forscher warnten freilich vor allzu großen Hoffnungen für den Hausputz der Zukunft. Ganz ohne Putzen werde es auch künftig nicht gehen. Zwar werde man nicht mehr schrubben und scheuern müssen, der Lappen werde aber weiter unverzichtbar sein.

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